Arbeitsmarkt: Die Sünden der Vergangenheit
- 24.09.2021
- Lesezeit ca. 3 min
Wer ist von der Langzeitarbeitslosigkeit besonders betroffen?
Besonders von Langzeitarbeitslosigkeit betroffen sind jene Menschen, die über eine geringe Ausbildung verfügen. Knapp die Hälfte der Suchenden hat maximal Pflichtschulabschluss. Hinzu kommt die Gruppe der Migranten. Zwar halten sich Menschen mit und ohne Migrationshintergrund bei der Langzeitarbeitslosigkeit etwa die Waage. Allerdings ist der Anteil der Personen mit Migrationshintergrund an den Erwerbstätigen mit unter 25 Prozent deutlich geringer. Sie sind unter den Langzeitarbeitslosen also deutlich überrepräsentiert. Oft weisen sie auch eine geringe Bildung auf: Fast zwei Drittel der langzeitarbeitslosen Personen mit Migrationshintergrund können maximal die Pflichtschule als höchsten Bildungsabschluss vorweisen. Bei Personen ohne Migrationshintergrund liegt der Anteil mit nur rund einem Drittel deutlich niedriger. Auch ältere Menschen über 55 sind vergleichsweise oft in Langzeitarbeitslosigkeit.
Im Bundesländervergleich sticht Wien mit einem deutlich höheren Anteil von Langzeitarbeitslosen hervor. Am niedrigsten ist die Langzeitarbeitslosigkeit in Tirol und in Salzburg. Das hat auch sehr viel mit den Unterschieden in der Personenstruktur der Arbeitslosen zu tun. So ist in Wien der Anteil der Geringqualifizierten am höchsten: Knapp jede zweite arbeitslose Person verfügt über höchstens einen Pflichtschulabschluss. Zudem weist Wien einen deutlich höheren Ausländeranteil bei den Arbeitslosen auf. Wie bereits dargelegt, haben es beide Gruppen typischerweise schwer, am Arbeitsmarkt Fuß zu fassen.
Für die politischen Entscheidungsträger sind also folgende Personen von besonderer Bedeutung: Menschen mit niedrigem Bildungsniveau und Sprachdefiziten sowie ältere Menschen. Denn um die Langzeitarbeitslosigkeit erfolgreich zu bekämpfen, braucht es zielgerichtete Maßnahmen, die für die betroffenen Gruppen auch unterschiedlich ausfallen sollten. Eine dritte Gruppe stellen jene Personen dar, die gesundheitlich stark eingeschränkt sind. Sie machen knapp 40 Prozent aller Langzeitarbeitslosen aus. Diese Gruppe gilt es aufgrund der besonderen Umstände gesondert zu betrachten.
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