Die Mitte im Wandel
- 29.01.2023
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Die Mitte im Wandel
In den vergangenen 25 Jahren wurde es real (also um die allgemeine Preisentwicklung bereinigt) immer anspruchsvoller, in die Mittelschicht aufzusteigen. Brauchte ein Single-Haushalt 1997 noch knapp 18.000 Euro, um das Kriterium zu erfüllen, waren es 2009 schon fast 21.500 Euro. Zehn Jahre später, im Jahr 2019, lag die Grenze mit 22.200 Euro noch höher. Umgekehrt formuliert: Die Mitte in Österreich wird immer wohlhabender.
Der Grund dafür ist erfreulich: Die Bevölkerung wurde insgesamt reicher. Zunehmende Produktivität, eine höhere Erwerbsbeteiligung und technologischer Fortschritt ließen den Wohlstand über das Bevölkerungswachstum hinaus steigen.
Im Jahr 1997 lag das verfügbare Haushaltseinkommen zu heutigen Preisen am häufigsten zwischen 15.000 Euro und 20.000 Euro im Jahr. Rund 20 Jahre später stieg der Wert auf 25.000 Euro bis 30.000 Euro deutlich an. Breite Schichten der Gesellschaft konnten ihren Wohlstand in den letzten 20 Jahren stetig erhöhen.
Im weltweiten Vergleich zählt Österreich zu den Ländern mit einer besonders breiten Mitte. Rund zwei Drittel der Österreicher gehören zur Mittelschicht. Im Vereinigten Königreich, in Italien, Deutschland oder in der Schweiz umfasst die Mittelschicht eine deutlich kleinere Gruppe.
Noch eine erfreuliche Nachricht: Die Mittelschicht ist in Österreich nicht nur sehr breit, sie ist auch vergleichsweise wohlhabend. So zählt ein Single in Österreich erst ab einem verfügbaren Einkommen von rund 22.200 Euro im Jahr zur Mittelschicht. Nur in fünf anderen OECD-Staaten ist die Mittelschicht (korrigiert um die unterschiedlichen Preise und Konsummöglichkeiten in den einzelnen Ländern) noch einkommensstärker, also „reicher“ als in Österreich. Dazu gehören beispielsweise Luxemburg oder die USA, wo das verfügbare Einkommen über 27.000 Euro liegen muss. Am anderen Ende des Rankings, in Litauen, Estland oder Tschechien, reicht bereits knapp die Hälfte eines mittleren österreichischen Haushaltseinkommens für einen Platz in der „Mitte“. In Ungarn, Griechenland und der Slowakei sind die Anforderungen noch geringer.
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