Armutsbegriff der Weltbank
- 22.01.2018
- Lesezeit ca. 1 min
Warum die Armut in Wahrheit nicht wächst, sondern weniger wird. Und warum Oxfam bewusst ein verzerrtes Bild zeigt.
Die Weltbank definiert den Armutsbegriff anders – entscheidend sei, ob dem einzelnen Menschen ein kaufkraftbereinigter Betrag in Höhe von 1,90 US-Dollar pro Tag zur Verfügung stehe. Dieser Betrag entscheidet oft zwischen Leben und Tod. Folgt man dieser Definition, so ist die Zahl der in Armut lebenden Menschen in den letzten 25 Jahren um über eine Milliarde – oder fast zwei Drittel – zurückgegangen[1]. Gleichzeitig wuchs die Weltbevölkerung aber sogar noch weiter, um etwa drei Milliarden Menschen, vor allem in den ärmeren Regionen. Trotz dieses enormen Zuwachses ist die Armutsrate, also der Anteil jener Menschen, die, gemessen an der Gesamtbevölkerung, in Armut leben, von 44 Prozent im Jahr 1981 auf unter zehn Prozent im Jahr 2015 gesunken[2].
Alles wird schlechter? – Entwicklung der weltweiten Armut
Auch Bildungsgrad, Gesundheit und Lebenserwartung steigen weltweit, die Kindersterblichkeit und Krankheiten gehen zurück. Vor allem in den ärmeren Regionen sind enorme Fortschritte zu verzeichnen[3]. Laut Angus Deaton, einem weltweit anerkannten Experten auf dem Gebiet der Armutsforschung, sind diese Fortschritte „ein Resultat des Kapitalismus, der Globalisierung, der Ausbreitung von Märkten. Das ist kein Scheitern, sondern einer der größten Erfolge der Menschheitsgeschichte. Der Welt ist es insgesamt noch nie besser gegangen als heute[4].“
Fußnoten
Mehr interessante Themen
Sozialer Wohnbau: Das Vermögen der (gar nicht so) kleinen Leute
Auch wenn es niemand glauben mag: Wohnen in Österreich ist vergleichsweise günstig. Die Wohnkostenbelastung der Haushalte beträgt im Schnitt rund 19 Prozent des verfügbaren Einkommens. Damit liegen wir im EU-Vergleich im Mittelfeld. Mieterhaushalte zahlen natürlich mehr als Eigentümer, aber mehr als drei Viertel von ihnen profitieren hierzula
Bildungskarenz: Ich bin dann mal weg!
Die Bildungskarenz war eine gute Idee, erfüllt aber nicht die von der Politik gesetzten Ziele – und wird immer teurer. An einer grundlegenden Reform führt kein Weg vorbei.
Die Schuldenbombe tickt: Wird Österreich das neue Italien?
Mehr als ein Jahrzehnt lang konnten sich Staaten kostenlos verschulden, die Zinsen lagen praktisch bei null. Damit sollten den Staaten Zeit erkauft werden, sich nach der Finanzkrise zu modernisieren. Statt diese Zeit aber für Reformen zu nutzen, wurde das vermeintliche Gratisgeld mit beiden Händen ausgegeben. Österreich muss seinen Ausgabenrausc
Was die Preise in Österreich so aufbläht
Die Inflation in Österreich hält sich hartnäckig. Fast acht Prozent waren es im Jahr 2023. Für das Jahr 2024 werden vier Prozent vorhergesagt. Während viele andere Länder schon aufatmen können, ist die Inflationskrise für uns also noch nicht vorbei. Warum tut sich gerade Österreich so schwer? Wir prüfen drei Thesen.
Balken, Torten, Kurven Zweitausenddreiundzwanzig
Die Zeit der Lockdowns und Ausgangssperren war vorbei, die Wirtschaft zeigte sich nach den verheerenden Corona-Jahren in bester Laune, nur die hohe Teuerung hat uns die gute Stimmung verdorben (vom Finanzminister einmal abgesehen – der freute sich).
E-Government: „Hobn’S kan Ausweis?“
Die öffentliche Verwaltung soll digitalisiert werden. Das verspricht die Politik seit Jahren. Diverse Angebote gibt es bereits, doch der große Durchbruch wollte bisher nicht gelingen. Das liegt nicht nur an der Regierung. Auch die Bürger müssten, im eigenen Interesse, etwas mehr Bereitschaft zur Veränderung aufbringen.