Staatsschulden

Die Schuldenbombe tickt: Wird Österreich das neue Italien?

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Mehr als ein Jahrzehnt lang konnten sich Staaten kostenlos verschulden, die Zinsen lagen praktisch bei null. Damit sollten den Staaten Zeit erkauft werden, sich nach der Finanzkrise zu modernisieren. Statt diese Zeit aber für Reformen zu nutzen, wurde das vermeintliche Gratisgeld mit beiden Händen ausgegeben. Österreich muss seinen Ausgabenrausch schleunigst in den Griff bekommen, will es nicht das neue Italien werden.

Die weltweite Staatsverschuldung war zuletzt so hoch wie seit dem Zweiten Weltkrieg nicht mehr. In der Eurozone stieg sie von rund 68 Prozent des Bruttoinlandprodukts (BIP) im Jahr 2002 auf über 90 Prozent im Jahr 2023. Geeinigt hatte man sich eigentlich auf 60 Prozent als Obergrenze. Doch die niedrigen Zinsen in den Nachwehen der Finanzkrise waren zu verlockend. Ausgaben für das vermeintliche Gratisgeld ließen sich rasch finden. 

Mit der Zinswende werden nun aber auch die „Gratisschulden“ der Vergangenheit teuer für uns. Denn: Solange die Kapitalmärkte den Regierungen Geld leihen, werden Staatsschulden mit neuen Schulden zurückgezahlt. Kommt es zur Refinanzierung, bleiben die Schulden, es fehlen aber die günstigen Zinsen. Dabei sind die Zinssteigerungen zum großen Teil noch gar nicht wirksam geworden. In den kommenden Jahren wird sich die Situation entsprechend verschärfen. 

Abbildung 1: Bundeshaushalt im Dauerdefizit

In Österreich sieht die Welt zwar besser aus. Doch die schwäbische Hausfrau, für die sich unser Land gerne hält, sind wir leider auch nicht. Nach außen hin tritt die Regierung als eine der frugalen (sparsamen) Vier auf. Im Inland wird ein Schuldenbudget nach dem anderen beschlossen. Ob Krise oder nicht, spielt da keine Rolle. Die Schuldenberge werden auch in den kommenden Jahren weiter in rekordverdächtigem Tempo aufgeschüttet, obwohl die Schulden auch für Österreich teurer werden.  

So kommt es, wie es kommen muss. Sollten die nächsten Regierungen die steigenden Ausgaben – für Klima, Digitalisierung, vor allem aber durch die Alterung der Gesellschaft – nicht in den Griff bekommen, steuert die Republik Österreich auf italienische Verhältnisse zu. 

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