Wieviel Steuerlast lässt sich tragen?
- 06.07.2023
- Lesezeit ca. 3 min
So teuer macht der Staat das Leben
An den folgenden praktischen Beispielen wird anschaulich, wie stark die Steuerbelastung im Alltag wirkt. Kauft ein Österreicher beispielsweise eine Wohnung in Wien um 400.000 Euro, muss er dafür 1,25 Millionen Euro an Arbeitsleistung erbracht haben. [1] Rund 51 Prozent dieser Summe bleiben beim Staat. Neben den bereits angesprochenen Einkommensteuern und Sozialversicherungsbeiträgen fallen beim Kauf der Immobilie auch Grunderwerbsteuer, Grundbucheintragungsgebühr sowie die Umsatzsteuer für Makler, Rechtsanwalts- und Notarkosten an (siehe Abbildung 6).
Angenommen, der glückliche Immobilieneigentümer findet kurz darauf daheim einen Wasserschaden vor und braucht einen Installateur. Dieser behebt den Schaden nach fünf Stunden harter Arbeit zu einem Stundensatz von 120 Euro. Um die Rechnung von 600 Euro zahlen zu können, muss der Österreicher erst einmal 1.176 Euro an Wirtschaftsleistung erarbeitet haben. Dem Installateur bleiben netto 26 Prozent der Transaktion, 74 Prozent gehen an den Staat (siehe Abbildung 7).
Fußnoten
- Unter der Annahme, dass zur Zwischenfinanzierung ein Kredit mit einer Laufzeit von 30 Jahren und vier Prozent Verzinsung aufgenommen wurde, und unter Berücksichtigung von Lohn- und Grunderwerbsteuer sowie Grundbucheintragungsgebühr und Mehrwertsteuer. ↩
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