
Bitcoin: Geld ohne Staat
Woher Bitcoin kommt
Bitcoin: Geld ohne Staat
- Vorwort
- Wir schwimmen im Geld
- Das Potenzial von Bitcoin
- Bitcoin: Das Experiment
- Woher Bitcoin kommt
- » Das Geschöpf eines unbekannten Erfinders
- 21 Millionen Münzen
- Die Wurzeln von Bitcoin
- Die Chancen und Risiken für Bitcoin-Investoren
- Die „große monetäre Inflation“
- Betreten Sie Bitcoin auf eigene Gefahr
- Die Zukunft von Bitcoin
- Literatur
- Download PDF
Das Geschöpf eines unbekannten Erfinders
Das monetäre Netzwerk Bitcoin läuft seit dem 3. Jänner 2009. Es ist das Geschöpf eines unbekannten Erfinders, der sich Satoshi Nakamoto nannte. Seit dem Start von Bitcoin ist er von der Bildfläche verschwunden. Die zentrale Innovation im neunseitigen „Whitepaper“, das Nakamoto im Jahr 2008 in einer Kryptografie-Mailingliste veröffentlichte, ist die Schaffung digitaler Knappheit.
Wir sind es inzwischen gewohnt, Bilder oder Videos per Internet zu verschicken. Aber wann immer wir das tun, behalten wir eine Kopie. Wenn wir Zahlungen abwickeln, sind wir daher auf eine dritte Partei angewiesen, eine Bank etwa.
Bitcoin löst dieses Problem. Wer über den einzigartigen Schlüssel zu einem digitalen Bitcoin-Konto verfügt, hat die volle Kontrolle. Dieser Schlüssel ist wie eine Goldmünze oder Bargeld in der Hand – im Gegensatz zu Geld auf einem herkömmlichen Konto, das lediglich eine Forderung gegenüber der Bank darstellt. Wie bei Napster läuft jede Bitcoin-Transaktion dezentral und direkt zwischen den teilnehmenden Nutzern. Keine Bank, keine Notenbank und kein Staat wird benötigt. Stattdessen läuft das Bitcoin-Netzwerk auf Tausenden Computern weltweit. Es ist dezentral organisiert, wie das Internet selbst.
In einem Forumseintrag schrieb Nakamoto selbst: „Als Gedankenexperiment: Stellen Sie sich vor, es gäbe ein unedles Metall, welches so selten und begrenzt wie Gold wäre, aber mit den folgenden Eigenschaften: langweilig grau in der Farbe, kein guter elektrischer Leiter, nicht besonders widerstandsfähig […], nicht hilfreich für irgendwelche praktischen oder dekorativen Anwendungen … und mit einer speziellen, magischen Eigenschaft: Es kann über einen Kommunikationsweg transportiert werden.“[1]
Bitcoin ist keine Ergänzung zum bestehenden Finanzsystem, sondern eine Alternative. Seine Existenz untergräbt die Macht von Bankern, Notenbankern und Politikern. Für seine Unterstützer ist das attraktiv. Sie sehen in Bitcoin eine Chance, ein aus den Fugen geratenes Finanzsystem zu reparieren. Bitcoin ermöglicht seinen Usern die Selbstverwaltung ihrer Konten. Theoretisch kann man sich seinen „Private Key“, den Zugangscode zu seinen Bitcoins, einfach einprägen und so sein Vermögen sicher von A nach B transportieren – über Landesgrenzen und Kontinente hinweg. Bitcoin kann jeder nutzen, es gibt keine Zugangshürden. Und: Bitcoin hat den ersten globalen Markt geschaffen, der 24 Stunden am Tag, sieben Tage die Woche und 365 Tage im Jahr geöffnet ist.
- Autor: Nikolaus Jilch, Gerhard Reitschuler, Heike Lehner
- Themen: Bitcoin, Bitcoin: Geld ohne Staat, Geldanlage, Kryptowährung
- Datum: 26. Februar 2021
Fußnoten
- Nakamoto (2008). ↩