Zu Beginn des Jahres 2016 ist die österreichische Steuerreform in Kraft getreten. Wer profitiert konkret und wie stark? Wird das Einkommen aller durch die Steuerreform gleichmäßiger verteilt als zuvor? Und sind die getroffenen Maßnahmen geeignet, die wirtschaftliche Lage Österreichs zu verbessern? Um diesen Fragen nachzugehen, untersucht die Agenda Austria in der vorliegenden Studie die direkten Auswirkungen der Steuerreform für alle unselbständig Beschäftigten und Pensionisten.
Als die Bundesregierung mit einer großangelegten Steuerreform in das Jahr 2016 startete, wurde die Entlastung der Bürger von allen politischen Fraktionen grundsätzlich begrüßt. Das aus gutem Grund: Allein zwischen 2009 und 2015 kassierte der Fiskus still und heimlich mehr als elf Milliarden Euro, die eigentlich den Steuerzahlern gehörten. Wie das möglich ist? Die Löhne werden jährlich um die Inflation erhöht, damit die Kaufkraft der Arbeitnehmer erhalten bleibt. Dadurch erhöhen sich die Bruttolöhne der Beschäftigten und somit auch die Steuerleistung, obwohl sie real nicht mehr verdienten als im Jahr zuvor. Ein Phänomen, das auch „kalte Progression“ genannt wird.
Mit der Tarifreform des vergangenen Jahres wurden die Einnahmen aus der kalten Progression nun zumindest teilweise refundiert. Eine ganze Reihe von Politikern kritisierte allerdings, dass vor allem jene von der Tarifreform profitierten, die ohnehin schon überdurchschnittlich gut verdienten.
Nun liegt es in der Natur der Sache, dass sich eine Senkung der Steuerlast vor allem bei jenen stärker bemerkbar macht, die auch höhere Steuern zahlen. Interessant erschien uns in der Agenda Austria aber die Frage, welche Berufsgruppen denn mit der Steuerreform 2016 besonders stark und welche weniger stark entlastet wurden. Unsere Volkswirte Michael Christl, Monika Köppl-Turyna und Dénes Kucsera haben nachgerechnet und sind dabei auf höchst interessante Ergebnisse gestoßen.
Wenn Sie nun meinen sollten, dass der „ganz normale“ Angestellte der große Gewinner der Reform war, liegen Sie falsch. Aber mehr sei an dieser Stelle nicht verraten.
Eine erkenntnisreiche Lektüre wünscht Ihnen
Franz Schellhorn
Direktor Agenda Austria
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