Ökonomische Literatur zum Thema
- 17.10.2017
- Lesezeit ca. 1 min
Eine kritische Zusammenfassung der AK-Studie „Bestände und Konzentration privater Vermögen in Österreich"
Aus der Studie der Arbeiterkammer ist herauszulesen, dass ein Prozent der Personen über 40 Prozent des Vermögens verfügt. Damit hätte Österreich eine höhere Vermögenskonzentration als die USA (ein Prozent besitzt 38 Prozent).
Die Ergebnisse aus der Studie der Arbeiterkammer können aber nur mit anderen Zahlen verglichen werden, die dieselbe Methode zu Erhebung verwenden.
Vermeulen (2017)[1] publizierte eine Berechnung der Vermögenskonzentration in verschiedenen Ländern mit ähnlicher Methode wie die AK-Studie (Ergänzung der Umfrage-Daten durch ”Reichenliste” des Magazins Forbes). Er fasst seine Ergebnisse in Tabelle 3 zusammen.
Prozentualer Anteil des reichsten Prozents der Haushalte am Gesamtvermögen
Jede Spalte in der Tabelle entspricht einer Schätzung mit verschiedenen Annahmen. Die erste Spalte basiert auf den ursprünglichen HFCS-Daten (für die USA auf den SCF-Daten[2]) und zeigt in Österreich eine Vermögenskonzentration beim obersten Prozent von 23 Prozent und z.B. in den USA von 34 Prozent.
Je nach verwendeter Methode ändert sich die Zahl dramatisch: Für Österreich liegen die Schätzungen zwischen 30 Prozent und 41 Prozent des Vermögens beim reichsten Prozent der Bevölkerung. Für die USA liegt sogar bis zu 93 Prozent (!) des Vermögens in den Händen des obersten Prozents der Haushalte. Die Schwankungsbreite ist sehr hoch. Während die Schwankungsbreite der Vermögenskonzentration der urspürunlichen HFCS-Daten in Österreich zwischen 16 und 30 Prozent liegt, liegt diese in den Schätzungen beispielsweise zwischen 3 und 75 Prozent[3].
Wenn die Ergebnisse der immer gleichen Methode verglichen werden, so liegt die Vermögenskonzentration in Österreich in neun von zehn Schätzungen niedriger als in den USA.
Fußnoten
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