Der erfolgreichste Armutskiller heißt Arbeit
- 09.10.2023
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In Österreich seien immer mehr Menschen von Armut betroffen, wie in letzter Zeit immer öfter zu hören ist. Wie eine Auswertung der Agenda Austria zeigt, lässt sich dieser Befund mit offiziellen Statistiken nicht erhärten.
Im Gegenteil, die Zahlen weisen in allen Kategorien einen stabilen Verlauf auf – das wiederum ist ein typisches Erkennungszeichen stark intervenierender Sozialstaaten.
Auffallend dabei: Die größte Armutsfalle ist die Arbeitslosigkeit. Während im Jahr 2022 fast 41 Prozent der Arbeitslosen als armutsgefährdet galten, fielen nur 8,2 Prozent der Erwerbstätigen in diese Kategorie. Berücksichtigt man verschiedenste Benachteiligungskriterien, schrumpfen die Zahlen. So gelten 27,1 Prozent der Arbeitslosen bzw. lediglich 2,8 Prozent der Erwerbstätigen als materiell und sozial benachteiligt, also als „manifest arm“. Agenda Austria-Ökonomin Carmen Treml hält fest: „Die meisten Erwerbstätigen haben genug, um ein Leben nach europäischen Mindestlebensstandards zu führen. Die Armut, wie es gebräuchlich ist, an der Armutsgefährdung festzumachen, erweckt ein falsches Bild“. So gelten alle, die weniger als 60 Prozent des Medianeinkommens verdienen, als armutsgefährdet. Viele, deren Einkommen unter diesen Richtwert fallen, können sich aber problemlos ein Auto oder einen jährlichen Sommerurlaub leisten. Die Politik sollte sich deshalb auf die manifeste Armut konzentrieren.
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