Der wirtschaftliche Einbruch in der Coronakrise hinterlässt deutliche Spuren auf dem Arbeitsmarkt. In der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts gab es noch nie einen derartigen Anstieg an Arbeitslosen.
Ihre Zahl stieg im März innerhalb von nur 16 Tagen um knapp 200.000 Personen an. Trotz der Möglichkeit der Kurzarbeit wurde Rekordarbeitslosigkeit vermeldet: 560.000 haben keinen Job, mit mehr als 600.000 ist knapp ein Fünftel aller Beschäftigten in Kurzarbeit.
Kurzarbeit, Arbeitslosigkeit, Existenzängste: Das sind die Folgen dieser Krise. Im internationalen Vergleich ist Österreich aber besser aufgestellt als andere. Hierzulande können Milliarden investiert werden, um die Wirtschaft zu stützen und Kurzarbeit zu ermöglichen. Deren schnelle Einführung war ein wichtiger Schritt zur Sicherung von Arbeitsplätzen. Davon haben alle profitiert. Für die Beschäftigten ist es besser, in Kurzarbeit als arbeitslos zu sein. Zudem ist das Kurzarbeitergeld höher als das Arbeitslosengeld. Die Kurzarbeit gibt die Sicherheit, im alten Job wieder voll einsteigen zu können und Unternehmen müssen nach der Krise nicht nach neuen Arbeitskräften suchen und bekommen in der Krise Subventionen für die Löhne.
Österreich zählt beim Kurzarbeitmodell zu den großzügigsten Ländern im europäischen Vergleich. Obwohl es sich um eine teure Maßnahme handelt, wären die gesamtwirtschaftlichen Kosten für den Staat ohne diese Lösung noch höher. Wie hoch die Gesamtkosten der Arbeitsmarktkrise für die Steuerzahler sein werden, lässt sich schwer abschätzen. Es hängt davon ab, wie viele Personen in welchem Ausmaß in Kurzarbeit geschickt werden und wie lange die Arbeitslosigkeit dauert. Bleibt die Arbeitslosigkeit für ein halbes Jahr auf dem aktuell hohen Niveau und die Kurzarbeitsanträge werden wie beantragt für drei Monate genützt, dann belaufen sich die budgetären Mehrkosten 2020 auf rund 6,3 Milliarden Euro. Zum Vergleich: Das Arbeitsmarktbudget belief sich 2019 auf 8,1 Milliarden Euro. Damit der Arbeitsmarkt nicht noch stärker durch Corona infiziert wird, bleibt zu hoffen, dass die Rückkehr zur Normalität schneller verläuft als angenommen.
Gastkommentar von Dénes Kucsera in der „Kleinen Zeitung“ (20.04.2020)
Die ÖVP möchte bei den Förderungen den Rotstift ansetzen. Laut Eurostat flossen 2023 rund 33 Milliarden Euro oder 6,9 Prozent des BIP in Förderungen, während der EU-Durchschnitt bei 6,3 Prozent liegt. Vor der Pandemie lag die Förderquote in Österreich bei rund fünf Prozent, wie eine Auswertung der Agenda Austria zeigt. Allein im Jahr 2023 h
Auf Österreich kommen massive demografische Veränderungen zu. Bis zum Jahr 2050 wird die Zahl der Menschen über 65 Jahre um rund 50 Prozent steigen, während die Zahl der 20- bis 65-Jährigen deutlich abnimmt.
der Arbeitskräftemangel erfasst eine Branche nach der anderen. Unternehmen in ganz Österreich suchen händeringend nach Personal. Ganz Österreich? Nein, eine Stadt im Osten Österreichs widersetzt sich dem unbeugsamen Trend, wie eine Auswertung der Agenda Austria zeigt.
Seit der Finanzkrise stürzt die österreichische Wirtschaft von einer Malaise in die nächste. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) pro Kopf entwickelt sich im Schnitt schwächer als zuvor. Corona hat die Situation noch verschlimmert. In den USA wuchs das BIP pro Kopf nach beiden Krisen unbeeindruckt weiter, wie eine Auswertung der Agenda Austria zeigt.
Das österreichische Budgetdefizit lag im Jahr 2020 bei satten acht Prozent. Bedenkt man, dass Österreich noch 2019 einen der seltenen Budgetüberschüsse in Höhe von 0,6 Prozent erzielt hatte, dann erhöhte sich das Budgetdefizit innerhalb eines Jahres um fast neun Prozentpunkte.
Österreichs Wirtschaft wird heuer deutlich schwächer wachsen als der EU-Durchschnitt. Das ist das Ergebnis der jüngsten EU-Wirtschaftsprognose. Generell erwartet die EU-Kommission, dass die heimische Wirtschaft in diesem Jahr schrumpft. Aber auch insgesamt entwickelt sich Österreich seit Ausbruch der Corona-Krise trotz hoher Staatsausgaben schw
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