Am 1. Juli 2018 hat Österreich für sechs Monate den Vorsitz im Rat der Europäischen Union übernommen. Die Regierung will die Zeit der Ratspräsidentschaft nutzen, um Europa voranzubringen.
Die ersten Tage haben es schon gezeigt. Das Thema Migration und der Schutz der EU-Außengrenzen wird während der Österreichischen Ratspräsidentschaft besonders intensiv diskutiert werden. Aber auch die Gestaltung des künftigen EU-Haushalts oder die Brexit-Verhandlungen fallen in diese Zeit.
Der EU-Vorsitz bietet eine gute Gelegenheit, um über den Tellerrand zu schauen. So gibt es einige Bereiche, in denen unser Land zur Spitze zählt – und andere, in denen wir besonders schlecht abschneiden.
Agenda Austria-Ökonom Wolfgang Nagl verweist auf die erfolgreiche automatische Anpassung des schwedischen Pensionssystems an die demografische Entwicklung: „Schweden zeigt, dass man auch in einem ausgebauten Sozialstaat die Lasten fair auf alle Generationen verteilen kann.“
In nur wenigen Ländern erhält der Arbeitnehmer weniger Netto als hierzulande; 47 Prozent der Arbeitskosten gehen an den Staat, nur 53 Prozent bleiben den Arbeitnehmern. Abhilfe würde eine Abschaffung der kalten Progression wie in Schweden oder der Schweiz leisten sowie eine Finanzierung des Familienlastenausgleichsfonds und der Wohnbauförderung aus dem allgemeinen Steuertopf. „Die Auswirkungen auf den Arbeitsmarkt und den Konsum wären positiv“, ist Agenda Austria-Ökonom Dénes Kucsera überzeugt.
Weiters problematisch: Österreich lässt viele Chancen der Digitalisierung verstreichen und liegt, was den Anteil an schnellwachsenden Unternehmen angeht, weit abgeschlagen hinter der europäische Spitze aus Irland.
Erfreulich hingegen ist, dass sich Österreich mit seiner geringen Jugendarbeitslosigkeit unter den TOP-5 der EU befindet. „Dass bei den jungen Menschen der Einstieg in den Arbeitsmarkt besser gelingt als anderswo, ist auch unserem dualen Bildungssystem zu verdanken“, meint Kucsera. „Damit wir aber auf der Höhe der Zeit bleiben, sollten die Lehrberufe an aktuelle Entwicklungen angepasst und zudem Ausbildungen für digitale Berufe angeboten werden.“
Über die vergangenen Jahrzehnte hat Österreich – dank des Zugangs zum europäischen Binnenmarkt, der Osterweiterung und der Globalisierung – einen hohen Lebensstandard erwirtschaftet. Mehr als die Hälfte dieses Wohlstands wird im Ausland erzielt und sorgt dafür, dass sich die Österreicher im Schnitt über das dritthöchste Haushaltseinkommen innerhalb der EU freuen können.
Zudem haben sich viele innovative Unternehmen in Nischenmärkten etabliert, manche sind sogar Weltmarktführer. Österreich lässt sich die Forschung und Entwicklung einiges kosten und belegt damit innerhalb der EU einen guten zweiten Platz. „Mit einer effizienteren Mittelverwendung könnte das Land zu den Innovationsführern aufschließen“, sagt Agenda Austria-Ökonom Hanno Lorenz.
Österreich hat gewählt, entschieden haben die Nationalratswahl vor allem die Älteren: Über die Hälfte der Wahlberechtigten war 50 Jahre oder älter. Obwohl das Wahlalter vor geraumer Zeit von 18 auf 16 Jahre gesenkt wurde, nimmt der Anteil an jungen Wählern immer weiter ab, wie eine Auswertung der Agenda Austria zeigt.
Die ÖVP möchte bei den Förderungen den Rotstift ansetzen. Laut Eurostat flossen 2023 rund 33 Milliarden Euro oder 6,9 Prozent des BIP in Förderungen, während der EU-Durchschnitt bei 6,3 Prozent liegt. Vor der Pandemie lag die Förderquote in Österreich bei rund fünf Prozent, wie eine Auswertung der Agenda Austria zeigt. Allein im Jahr 2023 h
Effizienter organisierte Staaten wie die Schweiz oder auch Schweden heben deutlich mehr Steuern lokal ein. Das sorgt für mehr Kostenwahrheit auf der regionalen Ebene und damit auch für geringere Ausgaben insgesamt.
Dass führende Politiker in Österreich nicht viel vom Aktienmarkt halten, ist nicht neu. Daher wollen sie auch nicht, dass in den Schulen etwas darüber erzählt wird. Lieber bedienen sie klassenkämpferische Ressentiments und malen die in Rauch aufgegangene Altersvorsorge an die Wand. Dabei zeigen die Zahlen, dass es sich lohnt, etwas über Aktie
Auf Österreich kommen massive demografische Veränderungen zu. Bis zum Jahr 2050 wird die Zahl der Menschen über 65 Jahre um rund 50 Prozent steigen, während die Zahl der 20- bis 65-Jährigen deutlich abnimmt.
Rund um den „Equal Pension Day“ stehen Jahr für Jahr die hohen Pensionsunterschiede zwischen Männern und Frauen im Fokus. Heuer fällt der Tag auf den sechsten August, an diesem Tag werden Männer so viel Pension bekommen haben wie Frauen im ganzen Jahr. Multipliziert man allerdings die durchschnittlichen Pensionsbezüge mit der Pensionsdauer
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