
Ergebnisse für Österreich
Identität schlägt Globalisierungskritik
Die österreichischen Ergebnisse ähneln größtenteils den europäischen. Auch in Österreich gibt es keine Anzeichen dafür, dass die objektive oder subjektive Einschätzung der Wirtschaft oder des eigenen Einkommens mit einer Stimme für oder gegen die FPÖ zusammenhängt.
Der beste Prädiktor, also jene Variable, die eine Wahlentscheidung vorauszusagen vermag, ist auch hierzulande die Einstellung zum Thema Flüchtlinge: Wer die Aufnahme von Flüchtlingen ablehnt, wird seine Stimme mit einer um 43 Prozent höheren Wahrscheinlichkeit der FPÖ geben. Und auch das geringe Vertrauen in Politiker korreliert mit einer höheren Wahrscheinlichkeit einer Stimme für die FPÖ.
Statistisch signifikant ist in Österreich aber auch das Einkommen. Allerdings sind es hierzulande die höheren Einkommensschichten im siebten und achten Dezil, die die höchste Unterstützung für die FPÖ deklarieren, also Personen, deren Einkommen höher ist als jenes von 70 bzw. 80 Prozent der Bevölkerung. Kombiniert mit dem Ergebnis, dass in Österreich die Menschen mit einem niedrigeren oder mittleren Bildungsniveau deutlich häufiger die FPÖ wählen, wird klar: Bei der Zustimmung zur FPÖ handelt es sich überwiegend um ein Phänomen der Mittelschicht mit mittlerem Ausbildungsniveau.
- Autor: Monika Köppl-Turyna
- Datum: 06. Dezember 2016