Für unsere Untersuchung verwenden wir die Daten des European Social Survey 2014 sowie das Quality of Government Dataset 2016. Wir verfügen damit über etwa 32.000 Befragungen in 15 westeuropäischen Ländern, die sowohl individuelle Eigenschaften der Wähler, als auch Wirtschaftskennzahlen berücksichtigen.
Die zu erklärende Variable ist immer das Wahlverhalten, oder – in jenen Fällen, in denen Umfrageteilnehmer an der letzten Wahl nicht teilgenommen hatten – die Affinität zu einer bestimmten Partei[1].
Wir berechnen ein Logit-Modell, in dem Populist=1 eine Stimme für eine der gelisteten Parteien (Tabelle 1) ist, und 0 eine Stimme für eine andere Partei. Erklärende Variablen sind verschiedene Charakteristika der Wähler und des Landes. Wir berechnen, wie hoch die Wahrscheinlichkeit ist, dass eine dieser Parteien eine Stimme erhält, wenn der Wähler die jeweils abgefragte Eigenschaft erfüllt.
Tabelle 1. Quelle: Eigene Darstellung.
Die Tabellen 2 und 3 zeigen die Ergebnisse für alle untersuchten europäischen Länder. Wir zeigen die sogenannten Odds Ratios. Also die Chance, dass ein Wähler eine populistische Partei wählt, wenn gewisse Bedingungen erfüllt sind. Liegt der Wert über 1, ist die Wahrscheinlichkeit hoch, liegt der Wert unter 1, ist die Wahrscheinlichkeit niedrig.
Tabelle 2.
Lesebeispiel:
Wer die Meinung vertritt, dass Regierungen die Einkommensunterschiede ausgleichen soll, wählt gleichermaßen populistische wie nicht-populistische Parteien.
Wer das großzügige Bearbeiten von Asylanträgen für einen Fehler hält, wählt um fast 30 Prozent öfter populistische Parteien von rechts als die Gesamtbevölkerung.
Anmerkung: Odds ratios berechnet; Robuste Standardfehler clustered auf Länderebene; nicht alle Variablen gezeigt; Signifikanz *** 1%, ** 5%, * 10%, gewichtet nach ESS poststratification weights.
Quelle: Eigene Darstellung.
Tabelle 3.
Anmerkung: Odds ratios berechnet; Robuste Standardfehler clustered auf Länderebene; nicht alle Variablen gezeigt; Signifikanz *** 1%, ** 5%, * 10%, gewichtet nach ESS poststratification weights.
Quelle: Eigene Darstellung.
Tabellen 4 und 5 zeigen die Ergebnisse nach Berufen und Wirtschaftssektor.[2]
Tabelle 4.
Anmerkung: Odds ratios berechnet; Robuste Standardfehler clustered auf Länderebene; nicht alle Variablen gezeigt; Signifikanz *** 1%, ** 5%, * 10%, gewichtet nach ESS poststratification weights.
Quelle: Eigene Darstellung.
Tabelle 5.
Anmerkung: Odds ratios berechnet; Robuste Standardfehler clustered auf Länderebene; nicht alle Variablen gezeigt; Signifikanz *** 1%, ** 5%, * 10%, gewichtet nach ESS poststratification weights.
Quelle: Eigene Darstellung.
Tabellen 6 und 7 zeigen die Ergebnisse der Schätzung für Österreich. Berufe und Wirtschaftssektoren bleiben unberücksichtigt, da sonst zuwenige Freiheitsgrade bleiben.
Tabelle 6.
Lesebeispiel:
Personen die gegen eine großzügige Aufnahme von Flüchtlingen sind, wählen Populisten um 43 Prozent öfter populistische Parteien als die Gesamtbevölkerung.
Signifikant öfters werden Populisten im 4., 7. und 8. Einkommensdezil gewählt, als bei den mittleren bzw. höheren Einkommensschichten.
Dasselbe gilt für Menschen mit unbefristeten Arbeitsverträgen, mit AHS-Ausbldung und Lehre.
Anmerkung: Odds ratios berechnet; Robuste Standardfehler clustered auf Länderebene; nicht alle Variablen gezeigt; Signifikanz *** 1%, ** 5%, * 10%, gewichtet nach ESS poststratification weights.
Quelle: Eigene Darstellung.
Tabelle 7.
Anmerkung: Odds ratios berechnet; Robuste Standardfehler clustered auf Länderebene; nicht alle Variablen gezeigt; Signifikanz *** 1%, ** 5%, * 10%, gewichtet nach ESS poststratification weights.
Quelle: Eigene Darstellung.
Fußnoten
Eine ökonomische Anleitung zum radikalen Förderstopp
Das Geld ist knapp. Das österreichische Doppelbudget 2025/26 pfeift aus dem letzten Loch. Streichen wir doch einfach ein paar Förderungen, meinen nun manche. Doch leichter gesagt als getan. Am Ende traut sich ja doch wieder keiner, den Rotstift anzusetzen. Die Agenda Austria schreitet mutig voran. Und streicht. Alles.
Über Gemeindefinanzen und Prioritäten.
Österreichs Gemeinden kommen mit ihrem Geld nicht mehr aus. Mal wieder. Eine Überraschung ist das nicht. Denn der österreichische Föderalismus ist eine Fehlkonstruktion.
Die österreichischen Löhne eilen davon. Aus der Rezession kommen wir aber nur heraus, wenn auch die Privathaushalte anfangen, sich an den Kosten der Misere zu beteiligen. Hoffentlich ist es dafür nicht schon zu spät.
Die Budgetrede, die das Land braucht – die Finanzminister Markus Marterbauer aber so nie halten wird.
Jeder weiß: Auf einem Bein zu stehen, ist auf Dauer eine ziemlich wackelige Angelegenheit. Doch dem österreichischen Pensionssystem muten wir genau das zu. Es steht fast ausschließlich auf einem Bein: dem staatlichen Umlageverfahren. Zwar setzen viele Länder in Europa auf solche Systeme, doch kaum eines verlässt sich derart blind darauf wie Ö
Im dritten Anlauf hat es nun also geklappt. Fünf Monate nach der 28. Nationalratswahl steht das erste Dreierbündnis im Bund. Wir wollen einen Blick hinter die Kulissen – oder genauer gesagt in das Regierungsprogramm – werfen. Hat sich das geduldige Warten gelohnt? Was ist aus den Wahlversprechen der Parteien geworden? Ist die neue Koalition b
Gegründet um das Land in wirtschaftlichen und gesellschaftspolitischen Belangen zu öffnen und neue Antworten auf die großen Herausforderungen zu liefern.
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