Das pädagogisch-didaktische Konzept
- 15.06.2015
- Lesezeit ca. 3 min
Viel Geld für eine bessere Hauptschule?
Index
- Der Inhalt auf einen Blick
- Einleitung
- Wie es überhaupt zur Neuen Mittelschule gekommen ist
- » Das pädagogisch-didaktische Konzept
- Zum Bericht des Rechnungshofs über die NMS
- Falsche Erwartungen durch das Auseinanderdriften von Propaganda und Realität
- Auswirkungen falscher Erwartungen auf die Evaluierung der Neuen Mittelschule
- Zur Evaluierung der Neuen Mittelschule
- Die Neue Mittelschule
- Empfehlungen der Agenda Austria
- Literatur
- Download PDF
Entsprechend den Konzepten des Unterrichtsministeriums steht in der Neuen Mittelschule die Individualität der Schüler im Vordergrund. Durch die Einführung einer neuen Lehr- und Lernkultur und dementsprechenden neuen Lernformen wird die individuelle Förderung in den Mittelpunkt des Lerngeschehens gestellt.
Dies soll durch die Umsetzung verschiedener didaktischer und organisatorischer Maßnahmen erreicht werden:
- Die äußere Differenzierung in Leistungsgruppen wird abgeschafft und durch Maßnahmen der inneren Differenzierung und Individualisierung ersetzt. Das Angebot von Wahlmöglichkeiten, zeitlich flexiblen Lerngruppen oder individueller Unterstützung soll die Kinder entsprechend ihrer persönlichen Voraussetzungen und ihres eigenen Lerntempos mit Bildungsinhalten konfrontieren.
- Durch vermehrte Projektarbeit und offene Lernformen soll auf mehr Eigenaktivität der Schüler und eine generelle Öffnung des Unterrichts hingewirkt werden.
- Durch den Einsatz von Teamteaching (Zwei-Lehrer-System) in den Fächern Deutsch, Mathematik und Englisch soll der Unterricht besser auf die unterschiedlichen Lernvoraussetzungen der einzelnen Schüler abgestimmt werden.
- Schließlich soll durch Kinder-Eltern-Lehrer-Gespräche eine verstärkte Einbeziehung der Eltern erreicht werden.
Siebenstufige Beurteilungsskala und Lehrplan für Realgymnasium
Der Lehrplan der Hauptschule wird an der Neuen Mittelschule durch den Lehrplan für Realgymnasien ersetzt.[1] Damit erfolgt auch die Beurteilung der Schüler grundsätzlich nach den Bestimmungen der AHS-Unterstufe, wobei ab der dritten und vierten Klasse in den Fächern Deutsch, Mathematik und Englisch (bzw. erste lebende Fremdsprache) eine siebenstufige Notenskala zum Einsatz kommt. In diesen Fächern wird eine Unterscheidung nach ‚grundlegender’ und ‚vertiefter’ Allgemeinbildung vorgenommen. Damit wird unterschieden, ob ein Schüler in diesen Fächern die Basisbildung oder darüber hinausgehende, komplexere Sachverhalte beherrscht. Im Zeugnis wird dies dadurch ersichtlich, dass ausgewiesen wird, ob die Benotung nach ‚grundlegender’ oder ‚vertiefter’ Bildung erfolgt. Die Notenskala bei der grundlegenden Bildung reicht dabei von ‚Nicht Genügend’ bis ‚Befriedigend’; ein ‚Gut’ oder ‚Sehr Gut’ in grundlegender Bildung ist gleichbedeutend mit einem ‚Genügend’ oder ‚Befriedigend’ in vertiefter Bildung. Erreicht ein Schüler in allen drei Hauptfächern eine Beurteilung in vertiefter Bildung, ist damit die Übertrittsberechtigung in eine AHS oder eine berufsbildende höhere Schule (BHS) verbunden. Zusätzlich zu den Ziffernnoten werden in den Zeugnissen der Neuen Mittelschule verbale Beurteilungen über die individuellen Leistungsstärken festgehalten.
Visuelle Darstellung der Notenskala – blaue Schrift signalisiert Übertrittsberechtigung
Fußnoten
- Die Lernziele der Lehrpläne Hauptschule und AHS-Unterstufe (Realgymnasium) waren bisher weitgehend ident. Unterschiede bestanden im Erweiterungsbereich und in den zu stellenden Anforderungen. ↩
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