Natürlich ist Österreich kein Billiglohnland. Doch wenn uns die Löhne selbst im Verhältnis zu unseren deutschen Konkurrenten davonlaufen, dann ist das ein Problem. Deutschland hat Anfang der 2000er Jahre umfangreiche Arbeitsmarktreformen durchgeführt und sich dadurch einen permanenten Wettbewerbsvorteil gegenüber Österreich erarbeitet. Doch uns fehlt nicht nur eine Arbeitsmarktreform; die Lohnfindung an sich ist reformbedürftig. Das starre Festhalten an der Benya-Formel hat die Lohnstückkosten in der Inflationskrise noch einmal stärker davonziehen lassen, wie eine Auswertung der Agenda Austria zeigt.
Die diesjährigen Kollektivvertragsverhandlungen stehen kurz bevor. Es gibt wenig Hoffnung, dass von der aus weiten Teilen der Wissenschaft geforderten Lohnzurückhaltung viel zu sehen sein wird. Aus der Perspektive der Gewerkschaften ist das sogar verständlich. „Wenn die Beamten für nächstes Jahr ihre Reallohngewinne schon blanko zugesichert bekommen haben, warum sollten sich alle anderen dann mit weniger zufriedengeben,“ kritisiert Agenda Austria-Ökonom Jan Kluge die de facto Lohnführerschaft der öffentlichen Hand. Österreich gehört heute zu den ganz wenigen Ländern in der OECD, die seit 2021 überhaupt Reallohnzuwächse verzeichnen; und das mitten in der längsten Rezession der Nachkriegszeit. Die Wachstumsaussichten lassen diesen Sonderweg nicht sehr vielversprechend erscheinen.
Wie man es auch dreht und wendet: Österreich befindet sich wirtschaftlich auf einer steilen Talfahrt.
Gesetzlich ist seit einigen Jahren vorgesehen, dass die Pensionen jährlich um die Inflationsrate erhöht werden. Ziel dieser Regelung war, den Pensionsbereich aus dem Wahlkampf herauszuhalten. Geholfen hat es wenig.
Während in Österreich leidenschaftlich über Sparmaßnahmen und Budgetdisziplin diskutiert wird, zeigt ein Blick auf die Staatsausgaben einen klaren Trend: Der Staat wächst und wächst und wächst.
Immer mehr Babyboomer gehen in Pension, während die Menschen im erwerbsfähigen Alter immer kürzer arbeiten.
Eine schwächelnde Industrie hat ihren Preis. Das macht sich besonders schmerzhaft für Lehrstellensuchende bemerkbar.
Die Arbeitsproduktivität in Österreich entwickelt sich nur schleppend. In den letzten 20 Jahren ist der reale Output pro Erwerbstätigen in Summe nur um zwei Prozent gestiegen. Seit 2019 ist er sogar gesunken, wie eine Grafik der Agenda Austria zeigt.
Gegründet um das Land in wirtschaftlichen und gesellschaftspolitischen Belangen zu öffnen und neue Antworten auf die großen Herausforderungen zu liefern.
Lernen Sie uns kennenSie sehen gerade einen Platzhalterinhalt von Facebook. Um auf den eigentlichen Inhalt zuzugreifen, klicken Sie auf die Schaltfläche unten. Bitte beachten Sie, dass dabei Daten an Drittanbieter weitergegeben werden.
Mehr InformationenSie müssen den Inhalt von reCAPTCHA laden, um das Formular abzuschicken. Bitte beachten Sie, dass dabei Daten mit Drittanbietern ausgetauscht werden.
Mehr InformationenSie sehen gerade einen Platzhalterinhalt von Instagram. Um auf den eigentlichen Inhalt zuzugreifen, klicken Sie auf die Schaltfläche unten. Bitte beachten Sie, dass dabei Daten an Drittanbieter weitergegeben werden.
Mehr InformationenSie sehen gerade einen Platzhalterinhalt von X. Um auf den eigentlichen Inhalt zuzugreifen, klicken Sie auf die Schaltfläche unten. Bitte beachten Sie, dass dabei Daten an Drittanbieter weitergegeben werden.
Mehr Informationen