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Was läuft falsch auf dem Arbeitsmarkt?

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Tausende Unternehmer suchen verzweifelt Personal. Manche Hotels und Restaurants können nicht aufsperren, weil sie keine Köchinnen, Rezeptionisten oder Kellner finden. Es fehlt zudem an Lehrern, Polizisten, Krankenpflegern und sogar an Bademeistern. Aber es gibt auch eine andere Seite: 300.000 Menschen im Land sind arbeitslos, ein Drittel schon länger als ein Jahr. Warum finden Angebot und Nachfrage auf dem Arbeitsmarkt oft so schwer zueinander?

Die Pandemie habe ebenfalls Spuren hinterlassen. Viele einstige Arbeitskräfte aus Osteuropa seien in ihren Heimatländern geblieben und würden jetzt fehlen.

Zum Teil sei einfach die boomende Wirtschaft für den Mangel an Personal verantwortlich, meint Petra Draxl, Leiterin des Arbeitsmarktservice Wien. „Wir haben Hochkonjunktur. Allein in Wien sind derzeit um 50.000 Menschen mehr beschäftigt als 2018, also vor Corona“, sagt Draxl im Podcast der Agenda Austria. Die Pandemie habe ebenfalls Spuren hinterlassen. Viele einstige Arbeitskräfte aus Osteuropa seien in ihren Heimatländern geblieben und würden jetzt fehlen. Außerdem spüre der Arbeitsmarkt den demographischen Wandel: Der Anteil der Menschen im erwerbsfähigen Alter beginne zu sinken.

Umso wichtiger wäre es, das vorhandene Potenzial an Arbeitskräften auszuschöpfen. Petra Draxl sieht da vor allem zwei Ansatzpunkte: „Wenn wir wollen, dass die Frauen in Österreich arbeiten, brauchen wir eine gut funktionierende Kinderbetreuung. Da müssen wir endlich im 21. Jahrhundert ankommen. Ganz Österreich muss dahin kommen, wo Wien schon ist.“

Der zweite wichtige Bereich sei die Lebensarbeitszeit. Es gebe in Österreich noch immer ein oft unausgesprochenes Agreement zwischen Arbeitgebern und Arbeitnehmern, dass man sich ab dem Alter von etwa 50 auf die Pension hin ausrichte, kritisiert Draxl. „Ich würde mir wünschen, dass wir von den nordeuropäischen Ländern lernen. In Österreich müssen Ärzte mit 65 Jahren ihre Stelle in einem Landeskrankenhaus verlassen. Das würde man in Dänemark oder Schweden nicht verstehen.“

Europa sei nicht zuletzt deshalb so abhängig von Gasimporten, weil es die Erschließung und Förderung der eigenen Ressourcen gestoppt habe.

Manche Arbeitgeber müssten erst noch lernen, mit dem Mangel an Arbeitskräften umzugehen und sich selbst für Jobsuchende attraktiver machen, meint Draxl. „Menschen wollen einen Sinn in ihrer Arbeit sehen. Sie wollen wissen, ob sie am Wochenende frei haben und dass ihre Überstunden bezahlt werden.“

Draxl plädiert aber auch für Änderungen im Sozialsystem, damit Arbeitslosigkeit nicht zu einem – mitunter recht bequemen – Dauerzustand werde. Wie die Agenda Austria vor Kurzem berechnete, lohnt es sich vor allem für Niedrigverdiener oft nicht, einen Fulltime-Job anzunehmen. Sie steigen mit dem Arbeitslosengeld und einer geringfügigen Beschäftigung gleich gut aus. Das sei tatsächlich ein Problem, sagt Petra Draxl: „Geringfügige Beschäftigung kann eine Chance sein, wieder in den Arbeitsmarkt einzusteigen. Aber sie kann bei längerer Dauer zu einem Hindernis werden. Deshalb sind wir für eine Befristung auf sechs Monate.“ In manchen Branchen gebe es auch schlicht zu viele solche Dienstverhältnisse, meint die Expertin. „Vor allem in der Gastronomie ist das ein sehr beliebtes Modell. Rund 25 Prozent aller Mitarbeiter werden geringfügig beschäftigt. Das gehört dazu, wenn wir über den Arbeitskräftemangel in der Gastronomie reden. Es gibt die Leute, sie müssten nur mehr Stunden arbeiten.“

Zur Person: Petra Draxl, 61, hat in Graz Psychologie und Pädagogik studiert. Sie war unter anderem als Unternehmensberaterin tätig und als Abteilungsleiterin im Sozialministerium. Seit 2012 ist sie Geschäftsführerin des Arbeitsmarktservice Wien.

 


 

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