Lohnverhandlungen: Ready to Rumble?
- 20.09.2023
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Achillesferse Energieversorgung
Doch nicht nur der Faktor Arbeit stellt die österreichischen Unternehmen vor Herausforderungen. Aufgrund der Abhängigkeit Österreichs von russischem Gas stiegen auch die Energiepreise bei uns stärker als in anderen Ländern. Zwar sind die Strompreise für Unternehmen noch immer etwas günstiger als in Deutschland oder der EU insgesamt; allerdings verzeichneten wir zuletzt einen deutlich stärkeren Anstieg als in Deutschland (vgl. Abb. 10). Energieintensive Unternehmen bekommen hierzulande noch bis 2024 den Energiekostenzuschuss; doch ewig wird man die Probleme damit nicht zudecken können. Der Fiskalrat schätzt die Kosten dafür auf sieben bis acht Milliarden Euro.[1] Eine Fortsetzung wird in dieser Form nach 2024 kaum möglich sein. Es wird dann die Frage sein, wie energieintensive Unternehmen in Österreich weiter wettbewerbsfähig produzieren können.
Eine direkte Konsequenz aus den steigenden Energiekosten ist eine Verschlechterung der „Terms of Trade“. Sie zeigen das Verhältnis von erzielten Exportpreisen zu den zu zahlenden Importpreisen. Wenn ein Land für die Güter, die es bezieht, immer mehr bezahlen muss, seine eigenen Güter aber nicht teurer am Weltmarkt unterbringen kann, dann hat das langfristig unweigerlich Konsequenzen für die heimische Wohlfahrt. Nicht zuletzt aufgrund der verteuerten Energieimporte sind die österreichischen Terms of Trade zuletzt deutlich gesunken. Gerade für eine kleine, stark in den internationalen Handel eingebundene Volkswirtschaft wie die unsere ist das ein Problem. In Deutschland sind die Terms of Trade zwar im letzten Jahr ebenfalls gesunken (aus denselben Gründen); die Entwicklung über einen längeren Zeitraum stellt sich aber wesentlich günstiger dar (vgl. Abb. 11).
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