Pensionen

Das Pensionssystem ist chronisch krank

50 Milliarden sind für Coronapakete veranschlagt. Soviel wird alle zwei Jahre in die staatlichen Renten gesteckt. Niemanden kümmert’s.

Corona stellt nicht nur für chronisch Kranke und die ältere Bevölkerung eine klare Bedrohung dar, sondern verstärkt auch die chronischen und alten Wirtschaftsprobleme in Österreich. So ist zu erwarten, dass Langzeitarbeitslosigkeit und Staatsausgaben gleichzeitig weiter anstiegen werden. Auch die Schieflage des heimischen Pensionssystems wird sich weiter verschlechtern.

Um die Wirtschaft in der größten Krise seit dem Zweiten Weltkrieg zu stabilisieren, muss die Regierung enorme Summen einsetzen. Wie groß der Gesamtaufwand am Ende sein wird, lässt sich nur erahnen. Aber: Während die Pandemie in aller Munde ist, wurde über das Pensionssystem quasi Stillschweigen vereinbart.

50 Milliarden sind für Coronapakete veranschlagt. Soviel wird alle zwei Jahre in die staatlichen Renten gesteckt.

Aktuell hat die Regierung rund 50 Milliarden im Kampf gegen Corona veranschlagt. Viel Geld. Und doch „nur“ jene Summe, die der Staat innerhalb von zwei Jahren in das staatliche Pensionssystem zuschießen muss, um die Differenz zwischen Ein- und Auszahlungen zu decken. Derzeit liegt das Pensionsloch bei 25 Milliarden Euro jährlich, vor 40 Jahren lag es noch bei gut vier Milliarden Euro. Die Schere zwischen Ein- und Auszahlungen geht momentan jährlich um eine Milliarde auf. Ein Drittel der jährlichen Ausgaben ist nicht gedeckt.

Es ist eine permanente Krise, auf die wir eine typisch österreichische Antwort wählen: Der Staat wird es schon richten! Eigenverantwortung ist hierzulande nicht erst seit 2020 ein Fremdwort. Aber der Staat richtet genau gar nichts. Er stopft die Löcher mit Steuergeldern und tut so als wäre alles bestens. Verschärfend kommt hinzu, dass Pensionen immer länger bezogen werden und sich das Verhältnis von Einzahlern zu Pensionisten zunehmend verschlechtert.

Derzeit zahlen die Bürger im Schnitt weniger als 32 Jahre ein und sind dann mehr als 20 Jahre in Pension.

Derzeit zahlen die Bürger im Schnitt weniger als 32 Jahre ein und sind dann mehr als 20 Jahre in Pension. Die Situation wird sich weiter verschlimmern, weil demnächst die geburtenstarken Jahrgänge der Babyboomer in Pension gehen. So steigt die Anzahl der über 65-jährigen in den nächsten 30 Jahren um etwa eine Million Personen. Gleichzeitig ist die private Vorsorge in einem jämmerlichen Zustand – wer sich dennoch darum kümmert, muss sich anhören, ein „Spekulant“ zu sein. In der Impfstrategie kommen Alte und chronisch Kranke zuerst an die Reihe. Die Regierung sollte sich von dieser Strategie inspirieren lassen und auch das leidende Pensionssystem endlich adressieren.

Die Regierung wäre es den Jungen schuldig, das gesetzliche Pensionsantrittsalter an die Lebenserwartung zu koppeln.

Wenn sich nichts ändert, muss immer mehr Steuergeld aufgewendet werden, um die Pensionen auszuzahlen. Wenn wir aber wollen, dass auch unsere Kinder und Enkel etwas vom österreichischen Sozialstaat haben, dann müssen wir einen Teil dieser gewonnen Lebenszeit auch am Arbeitsmarkt produktiv einbringen.Die Regierung wäre es den Jungen schuldig, endlich das gesetzliche Pensionsantrittsalter an die steigende Lebenserwartung zu koppeln. Während in vielen vergleichbaren Ländern Europas selbiges passiert, wird bei uns trotz der schwersten Wirtschaftskrise seit dem Zweiten Weltkrieg ein sich in Schieflage befindendes System weiterhin auf Pump finanziert.

Gastkommentar von Dénes Kucsera im „Kurier“ (18.01.2020)

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