Was wir aus dem Corona-Einbruch lernen können
- 07.12.2020
- Lesezeit ca. 3 min
Handlungsempfehlungen
Mit dem Virus leben lernen: Diese Pandemie ist möglicherweise nicht die letzte, mit der wir zu kämpfen haben. Um permanente Lockdowns zu vermeiden, ist ein eingespieltes Krisenmanagement samt Schnelltests, funktionierendem Contact-Tracing und einem digitalisierten Staatswesen notwendig. Insbesondere in den Schulen braucht es einheitliche Mindeststandards für den virtuellen Unterricht.
Rasche und unbürokratische Unterstützung durch einen One-Stop-Shop: Eine rasche und unbürokratische Hilfestellung wird durch die unterschiedlichen Abwicklungsstellen erschwert. Ein One-Stop-Shop, wo alle Unterstützungen und – auch in Zukunft – alle Anfragen behandelt werden können, wäre eine Alternative.
Gezielte Hilfen unter Einbeziehung der Experten und Lernen aus Fehlern: Bei rascher Unterstützung bleibt oft die Treffsicherheit auf der Strecke und führt zu Mitnahmeeffekten. Das bedeutet, dass Unternehmen Unterstützung z. B. für Investitionen bekommen, die sie auch ohne diese Hilfen getätigt hätten. Diese unerwünschten Folgen können reduziert werden, indem wissenschaftlich gesicherte Erkenntnisse miteinbezogen werden. Sie sind unerlässlich, um die Qualität der Governance hoch, die wirtschaftlichen Schäden aber niedrig zu halten.
Rückführung der Schulden planen: Auch wenn die Schulden derzeit kein Problem sind, so könnte sich das im kommenden Aufschwung ändern. Hohe Schuldenstände verstoßen nicht nur gegen die Maastricht-Kriterien, sie belasten auch die kommenden Generationen unverhältnismäßig stark.[1] Das könnte zu höheren Abgaben führen, obwohl es eigentlich eine deutliche Entlastung bräuchte. Daher sollten bereits jetzt weitreichende Reformen geplant werden, um Verwaltung und Sozialsystem effizienter und schlanker zu machen. Das stärkt auch das Vertrauen in die Regierung und die Verwaltung.
Mehr interessante Themen
Sozialer Wohnbau: Das Vermögen der (gar nicht so) kleinen Leute
Auch wenn es niemand glauben mag: Wohnen in Österreich ist vergleichsweise günstig. Die Wohnkostenbelastung der Haushalte beträgt im Schnitt rund 19 Prozent des verfügbaren Einkommens. Damit liegen wir im EU-Vergleich im Mittelfeld. Mieterhaushalte zahlen natürlich mehr als Eigentümer, aber mehr als drei Viertel von ihnen profitieren hierzula
Bildungskarenz: Ich bin dann mal weg!
Die Bildungskarenz war eine gute Idee, erfüllt aber nicht die von der Politik gesetzten Ziele – und wird immer teurer. An einer grundlegenden Reform führt kein Weg vorbei.
Die Schuldenbombe tickt: Wird Österreich das neue Italien?
Mehr als ein Jahrzehnt lang konnten sich Staaten kostenlos verschulden, die Zinsen lagen praktisch bei null. Damit sollten den Staaten Zeit erkauft werden, sich nach der Finanzkrise zu modernisieren. Statt diese Zeit aber für Reformen zu nutzen, wurde das vermeintliche Gratisgeld mit beiden Händen ausgegeben. Österreich muss seinen Ausgabenrausc
Was die Preise in Österreich so aufbläht
Die Inflation in Österreich hält sich hartnäckig. Fast acht Prozent waren es im Jahr 2023. Für das Jahr 2024 werden vier Prozent vorhergesagt. Während viele andere Länder schon aufatmen können, ist die Inflationskrise für uns also noch nicht vorbei. Warum tut sich gerade Österreich so schwer? Wir prüfen drei Thesen.
Balken, Torten, Kurven Zweitausenddreiundzwanzig
Die Zeit der Lockdowns und Ausgangssperren war vorbei, die Wirtschaft zeigte sich nach den verheerenden Corona-Jahren in bester Laune, nur die hohe Teuerung hat uns die gute Stimmung verdorben (vom Finanzminister einmal abgesehen – der freute sich).
E-Government: „Hobn’S kan Ausweis?“
Die öffentliche Verwaltung soll digitalisiert werden. Das verspricht die Politik seit Jahren. Diverse Angebote gibt es bereits, doch der große Durchbruch wollte bisher nicht gelingen. Das liegt nicht nur an der Regierung. Auch die Bürger müssten, im eigenen Interesse, etwas mehr Bereitschaft zur Veränderung aufbringen.