Was wir aus dem Corona-Einbruch lernen können
- 07.12.2020
- Lesezeit ca. 3 min
Wie die einzelnen Faktoren die Wachstumsunterschiede beeinflussen
Die Differenz der Prognosen zwischen Schweden und Österreich kann nach unseren Berechnungen zwar tatsächlich größtenteils – nämlich zu zwei Dritteln – mit dem stärkeren Lockdown in Österreich erklärt werden. Aber weitere 20 Prozent entfallen auf den höheren Tourismusanteil am heimischen BIP und die restlichen zehn Prozent auf die schlechtere Qualität der Governance in Österreich.
Ein ähnliches Bild zeigt sich im Vergleich mit Portugal, nur dass Österreich diesmal relativ gesehen besser dasteht. 52 Prozent der Differenz des BIP-Einbruchs sind auf den strengeren Lockdown zurückzuführen, 23 Prozent auf die höhere Qualität der Verwaltung in Österreich und 25 Prozent auf den Anteil des Tourismus am BIP.
Was können wir aus dem ersten Lockdown lernen?
Auffällig ist: Sowohl Schweden als auch Finnland weisen eine weitaus höhere Qualität der Governance als Österreich auf. Tourismus und die Antworten auf die Pandemie spielen zwar eine größere Rolle. Trotzdem scheint die Governance ein wichtiger Anknüpfungspunkt für Verbesserungen zu sein, denn hier könnte man rasch für Optimierungen sorgen. Etwa bei der Digitalisierung.
Auch wissen wir aus der Erfahrung der ersten Pandemie-Monate, dass ein Erfolg der finanziellen Regierungshilfen tendenziell nicht an der Höhe der versprochenen Unterstützungen liegt, sondern an der Qualität der Umsetzung. Es mangelt hierzulande nicht an Geld, aber sehr wohl an der Effizienz in der Verwaltung. Eine unbürokratische, transparente und rasche Auszahlung von Hilfsgeldern ist in dieser Hinsicht enorm wichtig, um nicht zu sagen: entscheidend. Das erhöht auch das Vertrauen in der Bevölkerung.
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