Das Sparpaket von 6,4 Milliarden Euro in diesem Jahr gleicht einem Kartenhaus: instabil und wenig glaubwürdig.
Zumal das erste Quartal nahezu ungenutzt verstrich. Von Jänner bis März konnte der Bund das Defizit gegenüber dem Vorjahreszeitraum gerade einmal um 500 Millionen Euro reduzieren, der Großteil der Einsparungen muss bis Jahresende gestemmt werden. Eine immense Herausforderung, vor allem, weil die versprochene ausgabenseitige Konsolidierung kaum stattgefunden hat. Der Rotstift war zaghaft im Einsatz. Ein Beispiel: Höhere Gebühren werden als „Sparen im System“ verkauft. Die Aufmerksamkeit der Regierung gilt der Einnahmenseite, wie die teilweise Wiedereinführung der abgeschafften kalten Progression zeigt.
Viel gravierender ist aber das strukturelle Problem im Pensionssystem: Wie das Pensionsloch das Bundesbudget auffrisst, lässt sich schon daran ablesen, dass 90 Prozent der Mehrausgaben bis 2029 allein auf das Pensionssystem zurückgehen – trotz der „größten Pensionsreform der letzten 20 Jahre“. Und es wird schlimmer: Ab 2026 verliert der Staat jährlich eine Milliarde Euro mehr, als noch im Herbst 2024 von der Alterssicherungskommission prognostiziert. Im Jahr 2029 erreicht das Pensionsloch schließlich 38,3 Milliarden Euro.
Diese Entwicklung ist eine tickende Zeitbombe für Österreichs Staatsfinanzen. Nach 2029 drohen nicht nur demografische Herausforderungen, sondern auch eine alarmierende Verschuldung. Der Schuldenstand wird sich der halben Billion Euro nähern, der Fiskalrat warnt vor einer dauerhaften Überschreitung der Maastricht-Kriterien ab 2030. Ohne entschlossenes Handeln sind Budgetkrisen und wirtschaftliche Unsicherheiten vorprogrammiert.
Gastkommentar von Dénes Kucsera in der “Kleinen Zeitung” (3.6.2025)
Das österreichische Pensionssystem gerät zunehmend in Schieflage. Schon die gesetzlich vorgeschriebene Anpassung der Pensionen um 2,7 Prozent würde im kommenden Jahr Mehrkosten von rund 2,1 Milliarden Euro verursachen.
Die Inflation ist in Österreich deutlich höher als im Euroraum und liegt laut der aktuellsten Schnellschätzung (August 2025) bei unrühmlichen 4,1 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Damit liegt Österreich deutlich über dem 2 Prozent Ziel der EZB, das im Euroraum mittlerweile erreicht wurde.
Es gibt keinen “easy fix” für den Österreich-Aufschlag. Der Verdacht liegt nahe, dass eine Kombination aus hoher Filialdichte und Arbeitskosten sowie territorialen Restriktionen für die höheren Lebensmittelpreise verantwortlich ist.
Wie besiegen wir die Teuerung? Mit einem kompletten Stopp aller automatischen Erhöhungen für die nächsten zwölf Monate. Das tut weh. Aber nicht so weh wie die Alternative.
Die aktuelle Nächtigungsstatistik lässt vermuten, dass im österreichischen Tourismus wieder Milch und Honig fließen. Doch inflationsbereinigt liegt die Wirtschaftsleistung der Branche noch immer unter dem Wert von 2019.
Die massiv hohen Abgaben auf den Faktor Arbeit machen Beschäftigung in Österreich zunehmend unattraktiv. Arbeiten wird so zum Verlustgeschäft.
Gegründet um das Land in wirtschaftlichen und gesellschaftspolitischen Belangen zu öffnen und neue Antworten auf die großen Herausforderungen zu liefern.
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