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Auch in Österreich wird den Wählern von politischen Parteien ein Referendum über den Austritt der Europäischen Union versprochen werden. Die Bundesregierung sollte dieses Vorhaben mit einer großen Informationskampagne konterkarieren.
Der Austritt der Briten aus der Europäischen Union ist eine schlechte Nachricht für alle Beteiligten. In zahlreichen Mitgliedsländern der EU werden sich die politischen Strömungen verstärken, die im Falle einer Regierungsbeteiligung ein Referendum über den Austritt aus der Europäischen Union versprechen.
Auch in Österreich ist zu erwarten, dass ein Öxit zum politischen Thema wird. Nun könnte man freilich weiter tun wie bisher und der Bevölkerung ausrichten, dass sie nicht intelligent genug für derartige Entscheidungen ist. Das dürfte das Wachstum der EU-Gegner weiter beschleunigen. Deshalb sollte die österreichische Bundesregierung eine andere Taktik einschlagen und gleich heute damit beginnen, die Bevölkerung für den Verbleib zu gewinnen.
Etwa mit einer großflächigen Kampagne, die zeigt, was der Beitritt Österreichs zur EU gebracht hat. Wie sehr sich der Wohlstand der Bevölkerung erhöht hat und wie viel des dazu gewonnenen Wohlstands jenseits der Staatsgrenzen erwirtschaftet wurde: Durch die EU-Mitgliedschaft und die weiteren Integrationsschritte (z.B. Ostöffnung) stieg das österreichische BIP um 63 Milliarden Euro an. Zusätzliche 480.000 Jobs sind dadurch entstanden.
Wir brauchen eine Kampagne, die zeigt, wie frei sich Menschen heute auf europäischen Arbeitsmärkten bewegen und wie leicht Studenten an den Universitäten anderer EU-Mitgliedsländer studieren können. Wie sehr das Land durch die Liberalisierung verkrusteter Märkte belebt wurde, etwa im Bereich Telekommunikation. Wie sehr auch jene profitiert haben, die glauben, unter die Räder gekommen zu sein. Die ausgezahlten Transferleistungen müssen schließlich auch erwirtschaftet werden – und das ist für Österreich im gemeinsamen Europa deutlich einfacher geworden.
Nicht vergessen werden sollten die Nachteile. Ja, es ist zu einer verschärften Bürokratisierung des täglichen Lebens gekommen. Wobei noch nicht ganz klar ist, von wem die größere Gefahr ausgeht: von der heimischen Regierung oder von den Brüsseler Behörden. Und ja, das Flüchtlingsthema ist nicht gelöst und die Konkurrenz am Arbeitsmarkt hat durch Zuwanderer zugenommen. Aber die Vorteile der Mitgliedschaft überwiegen die Nachteile bei weitem.
Das sollte die österreichische Bundesregierung der Bevölkerung rasch klar machen. Andernfalls läuft auch Österreich Gefahr, seine wirtschaftlichen Potenziale für die Zukunft zu verspielen. Und das kann sich gerade ein gut ausgebauter Sozialstaat wie Österreich nicht leisten.
Fast schon im Wochentakt schlagen bei den Unternehmen neue Regeln auf. Es kann schon längst nicht mehr als EU-Bashing gelten, den Regelungswahn der Brüsseler Schreibtischakrobaten als unmäßig zu kritisieren. Wir werfen einen Blick in die Giftküche der Bürokratie.
Die Zahlen sprechen eine deutliche Sprache: Die EU ist schon längst kein wirtschaftliches Schwergewicht mehr. Demografisch und ökonomisch spielt die Musik inzwischen in Asien; die EU und die USA sind auf dem absteigenden Ast.
Inzwischen arbeiten in den 76 EU-Institutionen mehr als 60.000 Menschen. Pro Jahr schreiben sie mehr als 2.000 Rechtsakte.
Die ÖVP möchte bei den Förderungen den Rotstift ansetzen. Laut Eurostat flossen 2023 rund 33 Milliarden Euro oder 6,9 Prozent des BIP in Förderungen, während der EU-Durchschnitt bei 6,3 Prozent liegt. Vor der Pandemie lag die Förderquote in Österreich bei rund fünf Prozent, wie eine Auswertung der Agenda Austria zeigt. Allein im Jahr 2023 h
Effizienter organisierte Staaten wie die Schweiz oder auch Schweden heben deutlich mehr Steuern lokal ein. Das sorgt für mehr Kostenwahrheit auf der regionalen Ebene und damit auch für geringere Ausgaben insgesamt.
„America innovates, China replicates, Europe regulates“: Wir müssen uns von diesem Sprichwort verabschieden, wollen wir nicht unseren Wohlstand verspielen.
Gegründet um das Land in wirtschaftlichen und gesellschaftspolitischen Belangen zu öffnen und neue Antworten auf die großen Herausforderungen zu liefern.
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