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Was muss passieren, damit die Energiepreise wieder sinken?

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Die Preise für die wichtigsten Energieträger sind in den vergangenen Monaten geradezu explodiert. Innerhalb von nur einem Tag stieg kürzlich etwa der Preis für eine Megawattstunde Strom an der Börse von 700 auf 1000 Euro – das ist mehr als zehnmal so hoch wie vor einem Jahr. Mittlerweile ging der Wert zwar wieder zurück. Dennoch bleibt der Eindruck, dass die Märkte verrückt spielen. Jan Kluge, Ökonom und Energieexperte bei der Agenda Austria, will das so nicht stehen lassen. „Der Markt tut das, was er soll. Verrückt sind nur die Begleitumstände“, sagt Kluge im Podcast. Dennoch könne man dem Treiben an den Energiebörsen nicht tatenlos zusehen, meint er. „Wir können uns jetzt nicht zurücklehnen und sagen, na ja, das ist eben die Marktwirtschaft. Hier muss man schon etwas tun, damit die Preise bezahlbar bleiben.“

Die von der österreichischen Regierung beschlossene Strompreisbremse hält Jan Kluge für keine gelungene Intervention.

Die von der österreichischen Regierung beschlossene Strompreisbremse hält Jan Kluge für keine gelungene Intervention. „Ursprünglich war die Idee schon gut. Aber es wird viel zu breit umgesetzt. Es wird nicht drauf geschaut, wie groß sind die Haushalte und wie bedürftig.“ Im Ergebnis hätten jetzt genau jene Menschen am wenigsten von der Strompreisbremse, die eine Entlastung am dringendsten bräuchten, nämlich zum Beispiel größere Familien.

Mehr abgewinnen kann Kluge den Plänen der EU-Kommission, die direkt auf die erzielten Preise für Energie abzielen. Ab einer gewissen Höhe sollen die Einnahmen abgeschöpft werden. „Soweit man das derzeit einschätzen kann, soll es wohl eine Art Revenue Cap sein“, meint Kluge. Das sei sicher besser als eine Übergewinnsteuer. Allerdings fehle es noch an Details für die EU-Maßnahmen. „Man müsste definieren, was man zum Beispiel mit dem Terminhandel macht. Wie wir am Beispiel der Wien Energie gesehen haben, ist der meiste Strom für die nächsten Jahre ja schon verkauft.“

Die umstrittene Merit-Order verteidigt Kluge im Prinzip: „Das ist nichts, was sich die Börse ausgedacht oder per Gesetz eingeführt hat. So funktionieren einfach Märkte.“ Beim Strom sei es nur besonders kritisch, weil mit sehr unterschiedlichen Technologien ein völlig homogenes Produkt erzeugt werde. Dass es zu Änderungen im System kommen müsse, steht für Kluge außer Frage: „Man kann sich überlegen, wie man Alternativpreise bilden kann. Am besten wäre es wohl, das Gas aus der Merit-Order rauszubringen.“

Mit dem bereits eingespeicherten Gas werde Österreich wohl durch den Winter kommen.

Die Politik könnte bei den Energieversorgern aber auch einfach direkt ansetzen, meint Kluge: „Der Staat könnte sein Gewicht als Hauptaktionär geltend machen und den Unternehmern vorschreiben, welche Preise sie von ihren Kunden verlangen sollen.“ Die Energiesparkampagne der Bundesregierung (die unter dem Titel „Mission 11“ läuft) sieht Kluge grundsätzlich positiv: „Einsparen ist sicher die beste Methode. Gerade im Strommarkt geht es ja nur darum, die paar Gaskraftwerke aus der Merit-Order rauszuschieben. Dann würde der Strompreis sofort sinken. Wir hatten auch in diesem Sommer Tage, an denen der Strom fast nichts kostete, weil Wind und Sonne ausreichten.“

Mit dem bereits eingespeicherten Gas werde Österreich wohl durch den Winter kommen. Die Frage sei eher, wie es danach weitergehen solle, sagt Kluge: „Beim Strom müssen wir jetzt intensiv in regenerative Energien investieren. Und beim Gas ist die Frage, ob es sich jetzt noch lohnt, die österreichischen Reserven zu heben. Wahrscheinlich hätte man damit vor 20 Jahren anfangen müssen. Vielleicht müssen wir uns auch die Frage stellen, ob wir gewisse Grundstoffindustrien in Europa halten können.“

Man habe sich zu lange und zu stark auf das billige russische Gas verlassen. Jetzt müssten Alternativen gesucht werden, die womöglich weniger effizient und teurer sein werden. Eine grundsätzlich andere Einstellung zum Verbrauch von Ressourcen würde auch helfen, meint der Experte. „Wir sind mit Energie in der Vergangenheit zu lässig umgegangen, weil sie billig war. Frühere Generationen hatten es noch eher in ihrer DNA, sparsam zu sein, beispielsweise das Licht auszumachen, wenn man einen Raum verlässt und so weiter. Wenn wir uns an solche Maßnahmen wieder gewöhnen, ließe sich bestimmt einiges einsparen.“

 


 

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