Wie Corona die Arbeitswelt verändert
- 18.09.2020
- Lesezeit ca. 3 min
Trends aus der Krise – wie sich die Arbeitswelt verändert
Auch wenn die Pandemie die uns bekannte Arbeitswelt ordentlich aufgewühlt hat, so sind viele Veränderungen die beschleunigte Fortsetzung bereits existierender Trends. So ist Homeoffice längst ein Begriff – auch in Österreich. Vor Corona kannten die meisten das Arbeiten von zu Hause aus nur aus der Theorie, zum Einsatz kam es kaum.
Das hat sich grundlegend geändert. Unternehmen, die vor der Krise bereits intensiv aus der Distanz zusammengearbeitet bzw. Informations- und Kommunikationstechnologien genutzt haben, konnten dies auch in der Krise weiterhin tun. Wer die Digitalisierung verschlafen hat, musste seine Prozesse sehr rasch an die neue Realität anpassen. Nutzten in Zeiten vor der Pandemie noch weniger als 15 Prozent der Arbeitnehmer das Arbeiten im Homeoffice, so liegt das tatsächliche Potenzial weitaus höher. Berechnungen der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) zeigen, dass mehr als jeder dritte Arbeitsplatz in Österreich über Tätigkeitsprofile verfügt, die dauerhaft auch im Homeoffice ausgeübt werden könnten.
Die vermehrte Nutzung von Homeoffice bringt aber eine Reihe von Fragestellungen mit sich: Welche Auswirkungen ergeben sich in Bezug auf die Produktivität oder die Work-Life-Balance? Wie kann das Vertrauen zwischen Arbeitgebern und Arbeitnehmern hergestellt werden? Braucht es feste Kernarbeitszeiten oder mehr Flexibilität? Sollte es ein Recht oder sogar die Pflicht geben, im Homeoffice zu arbeiten? Was muss der Arbeitgeber bereitstellen und welche Kosten übernehmen? Lässt sich das Arbeiten aus der Distanz auch auf globale Ebene skalieren und lässt sich die Arbeit mit der räumlichen Trennung vielleicht sogar völlig neu aufteilen? Wird es in Zukunft noch Geschäftsreisen geben oder werden im Stadtbild Büroflächen neuen Wohnungen weichen?
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