Wie Corona die Arbeitswelt verändert
- 18.09.2020
- Lesezeit ca. 3 min
Die Pandemie hat in kürzester Zeit den Arbeitsmarkt durcheinandergewirbelt. Viele Menschen haben ihren Job verloren oder fanden sich in der Kurzarbeit wieder. Für andere war die oftmals belächelte Digitalisierung der rettende Strohhalm. Die Bereitschaft der Unternehmen, Mitarbeitern das Arbeiten von zu Hause aus zu ermöglichen, ist stark gestiegen. Die Bereitschaft, mit der Technik zusammenzuarbeiten, hat sich aufseiten der Arbeitnehmer deutlich erhöht. Auch nach der Krise wird einiges davon Bestand haben.
In der Krise stieg die Zahl der Arbeitslosen dramatisch an. Mehr als eine halbe Million Menschen war auf Arbeitssuche. Im Mai 2020 arbeiteten zusätzlich noch einmal knapp 1,4 Millionen Menschen in Kurzarbeit, womit 1,9 Millionen ohne Job oder in Kurzarbeit waren. Das entspricht vier von zehn Personen im erwerbsfähigen Alter.
Corona und die zwei Wellen am Arbeitsmarkt
Besonders stark betroffen von den öffentlichen Einschränkungen und dem davon ausgelösten wirtschaftlichen Einbruch waren jene Berufe, die als nicht existenziell für den Alltag angesehen wurden. Das waren vor allem Tätigkeiten, die auf persönlichem Kontakt beruhen und auch nicht aus der Distanz, also aus dem Homeoffice, erledigt werden können. Für diese Bereiche gab es de facto im Lockdown ein Erwerbsverbot. Ohne Anpassungen werden diese Branchen auch im Falle einer zweiten Welle erheblichen wirtschaftlichen Schaden erleiden. Auf der anderen Seite werden die Digitalisierung und Globalisierung verstärkt in jene Berufe vordringen, die digital von zu Hause aus ausgeübt werden können. Das „Zuhause“ kann in dem Fall auch auf einem anderen Kontinent liegen.
Der Anteil an Jobs, der ohne direkten Kundenkontakt und im Homeoffice ausgeübt werden kann, schwankt in Europa zwischen knapp 35 Prozent (Griechenland) bis über 50 Prozent (Luxemburg, Slowenien, der Slowakei und Tschechien). Wenig überraschend spielt der Tourismus eine große Rolle: Je höher der Anteil dieses Sektors ist, desto geringer der Anteil jener Jobs, die virtuell und ohne direkten Kundenkontakt ablaufen können. Österreich gehört mit 45 Prozent der Arbeitnehmer zu jenen Regionen, in denen der Betrieb auch in Zeiten einer Pandemie größtenteils weitergeführt werden könnte.
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