Wegen Personalmangels geschlossen
- 15.09.2022
- Lesezeit ca. 2 min
Arbeitsmarkt unter Druck
Weil es kaum Bewerber gibt, wird die Suche nach neuen Mitarbeitern für Unternehmen immer länger und damit aufwendiger. Dauerte es zwischen 2008 und 2018 noch 20 bis 40 Tage, bis eine offene Stelle besetzt werden konnte, sind es heute 60 bis 80 Tage. Tendenz weiter steigend.
Der Personalmangel ist mittlerweile so stark, dass er der Wirtschaft schadet. Mehr als 30 Prozent der Unternehmen im Dienstleistungsbereich und 20 Prozent im Industriesektor gaben zuletzt an, dass sie aufgrund fehlender Arbeitskräfte nicht normal wirtschaften können.
Die meisten offenen Stellen gab es im August 2022 österreichweit bei Metall-Elektroberufen (rund 18.300), im Tourismus (rund 16.500) sowie im Handel (knapp 16.300). Unterschiedlich ist die Lage, was die Zahl der Arbeitssuchenden in einzelnen Branchen betrifft: Während im Handel deutlich mehr Arbeitslose als offene Stellen vorhanden sind, ist das Verhältnis bei den Metall-Elektroberufen ausgeglichen. Bei den Technikern gibt es bereits weniger Arbeitssuchende als offene Stellen.
Wo der Mangel besonders groß ist
Jede zweite offene Stelle in Österreich betrifft sogenannte Mangelberufe. Laut Definition der österreichischen Nationalbank[1] ist dies erfüllt, wenn es für einen Beruf landesweit mindestens 100 ausgeschriebene Stellen gibt und auf jede Stelle weniger als 1,5 Bewerber kommen. Nach einem Höhepunkt Anfang der 1990er-Jahre mit knapp 40.000 ausgeschriebenen Stellen in Mangelberufen blieb das Problem lange Zeit überschaubar. Doch bereits vor Ausbruch der Corona-Pandemie gab es einen starken Anstieg, der mittlerweile historische Dimensionen angenommen hat: Mehr als 83.000 offene Stellen entfielen zuletzt auf Mangelberufe. Damit hat sich die Anzahl seit 2019 fast verdreifacht.
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