Die Lebenserwartung wird von der Statistik Austria[1] übernommen, ist jahrgangsabhängig und wird zum Zeitpunkt der Barwertberechnung (Österreich) bzw. zum Zeitpunkt des Pensionsantritts (im schwedischen System) berechnet. Die Lebenserwartung wird für jeden Jahrgang festgestellt – mögliche minimale Unterschiede innerhalb eines Jahrganges (unterschiedliche Geburtstage) werden nicht berücksichtigt. Der durchschnittliche Bruttolohn wird zur Pensionsberechnung herangezogen. Dieser lag 2012 bei 29.723 Euro. Als durchschnittliches Bruttolohnwachstum wird 2,43 Prozent angenommen – das durchschnittliche Lohnwachstum der letzten 10 Jahre. Die durchschnittliche Inflation der letzten 10 Jahre lag bei 1,98 Prozent, daher wird im Modell mit diesem Wert gerechnet.[2] Der Zinssatz für die Barwertberechnung sollte einen risikolosen Zinssatz darstellen. Üblicherweise werden hier die Renditen langfristiger staatlicher Schuldverschreibungen (10 Jahre) verwendet. 2012 lag die Rendite auf österreichische Schuldverschreibungen bei 2,37 Prozent[3].
Unter Zuhilfenahme der Definition der Ersatzrate, Gleichung (1) und Gleichung (3) können die direkten und indirekten Einzahlungen der Versicherten in das Pensionssystem berechnet werden. Diese müssen den gesamten direkten Auszahlungen abzüglich des Bundesbeitragsanteils der Pensionisten (indirekte Kosten für Pensionisten) entsprechen:
Die linke Seite der Gleichung (4) stellt die direkten und indirekten Einzahlungen der Versicherten dar. Der erste Ausdruck in Klammern entspricht der „tatsächlich anfallenden“ Beitragsrate (T*) eines durchschnittlichen Versicherten:
Die rechte Seite der Gleichung (4) stellt die gesamten Auszahlungen an die Pensionisten abzüglich des entsprechenden Bundesbeitragsanteils (zusätzliche Kosten, die von den Pensionisten getragen werden) dar. Der erste Ausdruck in Klammern entspricht der „tatsächlich anfallenden“ Ersatzrate (q*) eines durchschnittlichen Pensionisten:
In diesem Abschnitt wird der Einfluss der Parameterwerte (Inflation, Bruttolohnwachstum, risikoloser Zinssatz) genauer betrachtet. Die unterschiedliche Parameterwahl wird nur für Modell 2 durchgeführt, da die Auswirkungen in beiden Modellen die gleichen sind. Die Auswirkungen der Lastenverteilung auf Pensionisten und Beitragszahler (a-Wert) wurden bereits bei den Ergebnissen diskutiert, daher wird ein konstanter a-Wert von 0,5 angenommen.
Hier wird sowohl die Inflation als auch der risikolose Zinssatz auf konstantem Niveau (1,98 Prozent bzw. 2,37 Prozent) gehalten, um die Auswirkungen einer Änderung des Bruttolohnwachstums auf das Indifferenzalter darzustellen. Daraus wird ersichtlich, dass das Bruttolohnwachstum zwar einen Einfluss auf die Höhe des Indifferenzalters hat, die Steigung allerdings offensichtlich nicht beeinflusst.
Das bedeutet, dass die Zahl der Gewinner einer Pensionsreform nach schwedischem Vorbild relativ zu den Verlierern abnimmt – unabhängig von der Wahl des durchschnittlichen Bruttolohnwachstums ist.
Das Inflationsniveau beeinflusst lediglich die Pensionsanpassung im österreichischen System. Das Bruttolohnwachstum sowie der risikolose Zinssatz werden konstant gehalten (2,44 Prozent bzw. 2,37 Prozent). Eine höhere Inflation lässt das Indifferenzalter sinken, weil dies das österreichische System (Inflationsanpassung der Pension) im Vergleich zum schwedischen Modell (Pensionsanpassung erfolgt mittels durchschnittlichen Bruttolohnwachstums) attraktiver macht und vice versa.
Es zeigt sich wieder, dass die Inflation lediglich einen Einfluss auf das Niveau des Indifferenzalters hat, nicht aber auf die Steigung. Das bedeutet, dass die Zahl der Gewinner einer Pensionsreform nach schwedischem Vorbild relativ zu den Verlierern abnimmt – unabhängig von der Wahl der Inflation.
Das Bruttolohnwachstum sowie die Inflation werden auf konstantem Niveau gehalten (2,44 Prozent bzw. 1,98 Prozent).
Ebenso wie die Veränderungen anderer Parameter wirkt sich auch der risikolose Zinssatz auf die Höhe des Indifferenzalters aus. Anders als bei den Veränderungen von durchschnittlichem Bruttolohnwachstum und Inflation, beeinflusst die Wahl des risikolosen Zinssatzes jedoch auch die Steigung des Indifferenzalters. Sollte dieser Zinssatz bei mehr als vier Prozent liegen, so kann es sein, dass sich die Zahl der Gewinner einer Pensionsreform im Verhältnis zu den Verlierern sogar vergrößert. Ein risikoloser Zinssatz von über vier Prozent scheint aber unter den gegebenen Umständen als eher unrealistisch.
Fußnoten
Fast schon im Wochentakt schlagen bei den Unternehmen neue Regeln auf. Es kann schon längst nicht mehr als EU-Bashing gelten, den Regelungswahn der Brüsseler Schreibtischakrobaten als unmäßig zu kritisieren. Wir werfen einen Blick in die Giftküche der Bürokratie.
Schwerpunkt 1: Mehr Wachstum braucht das Land! Wirtschaftswachstum ist in Österreich zu einem Fremdwort geworden. Nicht nur in der Statistik und in den Prognosen der Institute ist es inzwischen weitgehend der Stagnation gewichen. Auch in den Wahlprogrammen der Parteien kommt es kaum noch vor. Man sollte ja erwarten, dass ein Land, dessen reales Br
Wohnen ist in Österreich nicht teurer als in anderen europäischen Ländern. Die Wohnkostenbelastung liegt unter dem EU-Schnitt. Und doch gibt es Verbesserungsbedarf: Künftige Regierungen sollten den Aufbau von Wohneigentum in der Mitte der Gesellschaft erleichtern, den geförderten Mietmarkt treffsicherer machen und dafür sorgen, dass ausreiche
Der Sozialstaat ist eine Errungenschaft, um die uns viele Menschen auf der Welt beneiden – aber auch eine finanzielle Belastung, die sich immer schwerer stemmen lässt. Die nächste Regierung wird um Sparmaßnahmen nicht herumkommen, wenn das System zukunftsfit bleiben soll. Für die Bürger muss das nicht unbedingt Verschlechterungen mit sich br
Eigentlich wollte die Regierung ja die Staatsschulden senken und die Bürger entlasten. Beides ist leider spektakulär misslungen. In der kommenden Legislaturperiode muss die Politik das Ruder herumreißen und einen Sparkurs einschlagen. Die gute Nachricht: Es gibt ziemlich viele Maßnahmen, die man setzen kann.
Österreich gibt sehr viel Geld für Bildung aus – und bekommt dafür nur mittelmäßige Resultate. In Schulnoten ausgedrückt verdient der Bereich bestenfalls ein „Befriedigend“. Dabei wäre es gar nicht so schwer, Einserschüler zu werden, auf dem Bildungsmarkt gibt es viele gute Ideen. Die nächste Regierung muss das Rad also nicht neu erf
Gegründet um das Land in wirtschaftlichen und gesellschaftspolitischen Belangen zu öffnen und neue Antworten auf die großen Herausforderungen zu liefern.
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