Lagen wir falsch? Geht es den Spaniern in der Krise besser als uns?

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Spanien und Österreich kämpfen sich also auf unterschiedlichen Wegen durch die Teuerungskrise. Welche Ziele sollten sie dabei verfolgen? Vielleicht können wir uns auf diese drei universalen Ziele einigen:

  • Ziel 1: Die Haushalte entlasten. Am Ende müssen die Auswirkungen der Inflation für die Haushalte verkraftbar sein. Entweder weil die Einkommen mit den Preisen Schritt halten oder weil die Preise wieder sinken oder zumindest weniger stark steigen.
  • Ziel 2: Die Ursachen der Inflation bekämpfen. Die zugrunde liegenden Knappheiten sollen abgemildert oder wenigstens nicht weiter verschärft werden. Daher darf die Signalwirkung der Preise nicht ausgehebelt werden: Hohe Preise bringen Nachfrager dazu, nach Sparpotenzialen zu suchen, und motivieren Anbieter zu Investitionen, um die Produktion zu erhöhen. Auf diese Weise nähern sich Angebot und Nachfrage einander wieder an und die Preise sinken. Wird das Preissignal ausgeschaltet, verlängert das die Krise nur.
  • Ziel 3: Den Staatshaushalt schonen. Die Inflationsbekämpfung darf nicht unter dem Motto „Koste es, was es wolle“ laufen. Eine schuldenfinanzierte Stützung der Nachfrage wäre kommenden Generationen gegenüber unfair und könnte die Inflation unter Umständen noch weiter anheizen.

Inwieweit sind nun die unterschiedlichen Wege in Spanien und Österreich geeignet, diese Ziele zu erreichen?

Ziel 1: Werden die Haushalte entlastet?

Am Ende 2022 schossen die preisbereinigten Haushaltseinkommen nach oben und lagen in Österreich nun sogar über dem Vorkrisenniveau.

Kurzfristig wäre es den meisten Haushalten wohl ziemlich egal, ob ihr Einkommen steigt, damit sie sich die neuen Preise leisten können, oder ob die Preise so eingebremst werden, dass sie mit ihren alten Einkommen wieder gut zurechtkommen. Entscheidend ist für sie die Entwicklung der preisbereinigten Einkommen. Es mag überraschen, aber in diesem Fall geht der Punkt klar an Österreich.

Die preisbereinigten Haushaltseinkommen pro Kopf sind seit Beginn der Inflationskrise in den meisten EU-Ländern gesunken. Das ist wenig überraschend. Die Preise stiegen Monat für Monat, während die Löhne, Pensionen und Sozialleistungen zunächst einmal ziemlich konstant blieben. In Österreich rutschte die Kaufkraft innerhalb eines Dreivierteljahres um acht Prozent nach unten. Doch im dritten Quartal 2022 kamen die umfangreichen Hilfen auf den Konten der Menschen an. Familien konnten leicht vierstellige Summen erhalten. Dementsprechend schossen die preisbereinigten Haushaltseinkommen nach oben und lagen nun sogar über dem Vorkrisenniveau. In Deutschland lief es ähnlich (vgl. Abbildung 2).

Abbildung 2: So haben die Antiteuerungshilfen in Österreich gewirkt

Nicht so in Spanien. Bis zum Herbst 2022 sackten die preisbereinigten Haushaltseinkommen auch hier deutlich ab, wurden aber eben nicht ausreichend durch Hilfszahlungen abgefedert. Der Rückgang wäre zwar ohne die Gaspreisbremse vermutlich noch stärker ausgefallen, aber der Befund bleibt: Den Österreichern geht es in der Krise besser als den Spaniern. Natürlich waren die Hilfen hierzulande überwiegend Einmalzahlungen. Dass wir im vierten Quartal wieder unter das Vorkrisenniveau rutschen, ist – trotz Einführung der Strompreisbremse im Dezember – durchaus möglich. Unter das spanische Niveau fallen wir aber kaum.

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