Fehler im System: Warum sich Arbeit oft nicht lohnt

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Vollzeit oder Teilzeit? Das ist oft auch eine Geldfrage

Die Finanzierung unserer sozialen Sicherungssysteme wie Arbeitslosen- oder Pensionsversicherung hängt in hohem Maße von den einbezahlten Beiträgen der Erwerbstätigen ab. Nutzen wir die Potenziale am Arbeitsmarkt beispielsweise aufgrund von Arbeitslosigkeit oder Teilzeitbeschäftigung nicht optimal aus, ist dies nicht nur schlecht für den Wohlstand der Menschen, sondern auch für das Wachstum der Wirtschaft und daher auch für die Finanzierung des Sozialsystems.

Gerade die Teilzeit wurde in den vergangenen zwanzig Jahren zu einer wachsenden Herausforderung. Sowohl bei Männern als auch bei Frauen erhöhte sich die Teilzeitquote deutlich.[1] Zwar wechselten in der Vergangenheit viele Frauen aus der Inaktivität in eine Teilzeitbeschäftigung. Dennoch bleiben bei rund zehn Prozent der Männer und bei fast jeder zweiten Frau Arbeitspotenziale ungenutzt.[2] Das senkt nicht nur die Einkommen von heute, sondern auch die Pensionsansprüche von morgen.

Abbildung 4: Teilzeitbeschäftigung im internationalen Vergleich

Eine hohe Abgabenbelastung sowie eine stark steigende Besteuerung der zusätzlichen Arbeitszeit (Grenzbesteuerung) können dazu führen, dass der finanzielle Mehrwert aus einem Wechsel von einer Teilzeitbeschäftigung in eine Vollzeitanstellung nur gering ausfällt. Gerade die wachsende Bedeutung der Work-Life-Balance und der Wunsch nach mehr Freizeit können auch unter Besserverdienern die Motivation drücken, Vollzeit zu arbeiten. Grundsätzlich bietet Österreich mit seiner Individualbesteuerung (jede Person wird für sich allein genommen besteuert) einen Vorteil bezüglich der Arbeitsanreize des Zweitverdieners.[3] Dennoch zeigt sich, dass auch Österreich aufgrund der insgesamt hohen Abgabenbelastung auf Arbeit im internationalen Vergleich vor allem im Bereich zwischen Vollzeit- und Teilzeitbeschäftigung eine hohe Grenzbelastung aufweist. Das bedeutet, dass von einer zusätzlich gearbeiteten Stunde vergleichsweise wenig auf dem Konto des Arbeitnehmers landet. Von einer Extrastunde Arbeit, die ein Teilzeitbeschäftigter mit 30 Wochenstunden leistet, arbeitet dieser aufgrund von Steuern und Abgaben mehr als 33 Minuten oder 55,7 Prozent für den Staat. In Ländern wie Dänemark oder Schweden ist eine Vollzeitbeschäftigung in Relation zur Teilzeit deutlich attraktiver. Dort bleibt der Großteil der Mehrarbeit bei den Arbeitnehmern.

Abbildung 5: Wo sich eine Vollzeitstelle lohnt  


Fußnoten

  1. Teilzeit nach Selbstauskunft der Personen.
  2. Teilzeitquoten im Jahr 2020 laut Mikrozensus-Arbeitskräfteerhebung.
  3. Vgl. auch Dearing et al. (2007).
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