„Das ist eines der größten Konsolidierungspakete, das in diesem Land in den letzten Jahrzehnten geschnürt worden ist“, betonte Finanzminister Markus Marterbauer bei der Präsentation des Doppelbudgets 2025/2026. Dabei handelt es sich vielmehr um ein Belastungs- statt Sparpaket.
Ein großer Schritt zur Sanierung des Budgets über Einsparungen im öffentlichen Bereich sieht anders aus. Vielmehr sind es viele kleine Punkte, die die Bürger belasten. In anderen Worten: Gespart wird nicht beim Staat, sondern bei den Bürgern.
Die Staatseinnahmen steigen zwischen 2024 bis 2029 um flotte 17,3 Prozent, die Staatsausgaben steigen um 13,4 Prozent. Jedes Jahr werden die Staatsausgaben gemessen am BIP höher liegen als zu Zeiten der Finanzkrise (siehe Grafik). Das nennt die Bundesregierung einen „ausgabenseitigen Sanierungskurs“. Die Politik spart nicht – sie gibt nur etwas weniger aus als geplant. Das ist ungefähr so, als würde man bei einer Diät stolz verkünden, heute nur drei statt fünf Stück Torte gegessen zu haben. Dabei hätte der Staat nicht einmal richtig fasten müssen. Wären die rekordhohen Staatsausgaben seit 2019 nur um die ohnehin sehr hohe Inflation gestiegen, gäben wir heute um 50 Milliarden Euro mehr aus als damals – aber um fast 30 Milliarden Euro weniger, als wir es derzeit tun. Mit anderen Worten: Wir hätten einen Budgetüberschuss!
Wie gnadenlos das Pensionsloch das Bundesbudget auffrisst, zeigt sich daran, dass 90 Prozent der Mehrausgaben bis 2029 allein auf das Pensionssystem zurückgehen. Und das trotz der „größten Pensionsreform der letzten 20 Jahre“. Eine tickende Zeitbombe, die niemand entschärfen will.
Und es kommt noch schlimmer. So verliert der Staat im Pensionsbereich ab 2026 jährlich eine Milliarde Euro mehr als noch im Herbst 2024 von der Alterssicherungskommission prognostiziert. Bis 2029 steigt das Pensionsloch auf 38,3 Milliarden Euro an. Das ist noch die einfache Phase fürs Budget. Danach wird es nicht nur demografisch ungemütlich, sondern auch der Schuldenstand erreicht problematische Höhen: So kratzt der Schuldenstand bis ins Jahr 2029 an der 500-Mrd. Euro-Marke und der Fiskalrat prognostiziert eine dauerhafte Verletzung der Maastricht-Kriterien ab 2030.
Die Zahlen sprechen eine klare Sprache:
Bilanz von 2024 bis 2029:
Es ist viel über die falschen Wirtschaftsprognosen gemeckert worden, unter denen auch der Staatshaushalt falsch berechnet worden sei.
Nicht die Einnahmen des Staates sind ein Problem (weil zu niedrig), sondern die Ausgaben (weil stets viel zu hoch).
Das Budgetloch wird immer größer. Jetzt sollen die Ministerien ihre Sachkosten um 1,1 Milliarden Euro kürzen – doch es wird nicht weit genug gedacht.
Die budgetäre Krise wird gern als vorübergehendes Problem aufgrund des schwachen Wirtschaftswachstums gesehen.
Österreich zählt bereits heute zu den Ländern mit den höchsten altersabhängigen Ausgaben im Budget.
Wenn etwas nicht so läuft wie erhofft, zeigt man schnell mit dem Finger auf andere. So auch beim Budget.
Gegründet um das Land in wirtschaftlichen und gesellschaftspolitischen Belangen zu öffnen und neue Antworten auf die großen Herausforderungen zu liefern.
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