Um die reale Bedeutung der staatlichen Zuschüsse für das Pensionssystem zu verdeutlichen, hat die Agenda Austria eine Berechnung angestellt und so den „Tag der Pensionslücke“ bestimmt:
Bis zum 14. November 2025 fließen sämtliche Lohnsteuereinnahmen ins Pensionssystem, um die Differenz zwischen Ein- und Auszahlungen auszugleichen. Im Jahr 2025 liegt die Höhe der Pensionslücke bei 32,9 Milliarden Euro.
Agenda Austria-Ökonom Dénes Kucsera: „Der Tag der Pensionslücke rückt jedes Jahr näher ans Jahresende. In den vergangenen zehn Jahren hat sich der Stichtag deutlich nach hinten verschoben. Der Grund liegt im demografischen Wandel: Die Babyboomer gehen in Pension, während viele Erwerbstätige zunehmend in Teilzeit arbeiten. Trotz kleiner Anpassungen hat die Regierung den Trend bislang kaum bremsen können, ohne tiefgreifende Strukturreformen wird sich die Entwicklung weiter verschärfen.“ Kucsera empfiehlt daher, das gesetzliche Pensionsantrittsalter rasch auf 67 Jahre zu erhöhen und anschließend an die Lebenserwartung zu koppeln, die pro Jahr um etwa drei Monate zunimmt. Eine jährliche Erhöhung um zwei Monate könne laut Kucsera einer zukünftigen Regierung helfen, die Staatsfinanzen zu stabilisieren.
Österreich zählt in der EU zur Spitzengruppe jener Länder, in denen sich die Menschen stark auf staatliche Pensionen verlassen – nur Finnland ist noch abhängiger von der öffentlichen Hand. Private Vorsorge und Kapitalerträge spielen hierzulande dagegen eine kleine Rolle.
Unselbstständig Erwerbstätige haben in Österreich finanziell wenig Spielraum, weil der Staat einen Großteil ihrer Einkommen durch Steuern und Abgaben abstaubt.
Nur 12,7 % der ersten erteilten Aufenthaltstitel entfallen auf Beschäftigung – einer der niedrigsten Werte in der EU.
Ohne Staatskonsum wäre Österreichs Wirtschaft seit 2019 auf der Stelle getreten – das BIP ohne Staatskonsum dümpelt weiterhin auf dem Vorkrisen-Niveau.
Für den Staat zu arbeiten, lohnt sich. Während die Beamten mit über 82.000 Euro brutto im Jahr weiterhin den höchsten Durchschnittslohn beziehen, legten die Vertragsbediensteten seit 2007 am stärksten zu (fast 89 Prozent).
Nach Jahren der Rezession kommt Österreichs Wirtschaft noch immer nicht wirklich in Fahrt. Während große Teile Europas wieder ordentlich wachsen, sieht es in Österreich mit 0,3 Prozent Wachstum für 2025 mager aus.
Gegründet um das Land in wirtschaftlichen und gesellschaftspolitischen Belangen zu öffnen und neue Antworten auf die großen Herausforderungen zu liefern.
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