Gaming als Karriere? Podcast mit dem Esports-Trainer des FC Bayern
- 31.08.2020
- Lesezeit ca. 2 min
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Vom belächelten Hobby zur Milliardenindustrie: Computerspiele sind als „Esports“ zu einem Wirtschaftsfaktor geworden. Ein Umstand, der an den großen europäischen Fußballclubs nicht vorübergegangen ist. In der neusten Folge des Podcasts „Eine Frage noch…“ spricht Moderator Nikolaus Jilch mit Matthias Luttenberger. Der Steirer hat als Esports-Trainer des berühmten FC Bayern München gerade den digitalen Europapokal gewonnen. Er ist einer der ersten Österreicher, die ihr Computerspiel-Hobby zum Beruf gemacht haben.
Bayern tritt dabei im Fußballspiel „Pro Evolution Soccer“ an, das vom japanischen Hersteller Konami kommt. Der Titel ist in Europa weniger bekannt als der große Konkurrent „Fifa“, erfreut sich aber in Asien und Südamerika großer Beliebtheit.
Dass große Clubs in die digitale Arena steigen, hat handfeste ökonomische Gründe. Es geht um die Verbreitung und Bewerbung der eigenen Marke. Computerspiele sind ein Kanal, um eine junge Zielgruppe zu erreichen, die sich von traditionellen Unterhaltungsformen wie Fernsehen und Kino komplett abgewandt hat.
In Asien ist die Esports-Industrie auch schon viel weiter als in Europa, erzählt Luttenberger. Absoluter Marktführer ist Südkorea. Sporttitel spielen dabei eine untergeordnete Rolle, die Branche wird von Strategietiteln wie „League of Legends“ und Shootern wie „Counterstrike“ dominiert. Aber das noch frische Engagement von Clubs wie den Bayern zeigt auch: Es entstehen in dieser wachsenden Branche jedes Jahr neue Berufsbilder abseits der Tätigkeit als Spieler.
Es gibt inzwischen Agenturen, Manager, Ausstatter und auch Anwälte, die sich auf Esports konzentrieren. Während der Corona-Lockdowns wurden sogar Formel-1-Rennen in digitaler Form durchgeführt, erzählt Luttenberger. Und bald soll in Wien erstmals ein FH-Studium als Einführung in die Esports-Branche angeboten werden.
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Zur Person: Matthias Luttenberger (32) ist seit Ende 2019 Trainer des Esports-Teams des FC Bayern München und Unternehmer in der Südoststeiermark. Luttenberger war vor seinem Trainer-Engagement in München selbst ein sehr erfolgreicher Spieler des Titels „Pro Evolution Soccer“. Mit seinem Team, das aus dem Trainer und drei spanischen Spielern besteht, gelang es dem Steirer vor einigen Wochen, den (aus Coronagründen verkürzten) Esports-Cup von Konami nach München zu holen.
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