Wohnen

Die Leiden des jungen Mieters

Dass die steigenden Mieten für viele Neu-Mieter besonders in Ballungsräumen wie Wien problematisch sind, ist unbestritten. Eine stärkere Regulierung, wie immer wieder vorgeschlagen wird, wird dem Problem aber nicht gerecht.

Wie die Statistik Austria heute meldete, befindet sich nicht nur die Konjunktur, sondern auch der Preisanstieg im Aufschwung. Die Inflation ist in Österreich im Juni im Vorjahresvergleich um 2,0 Prozent gestiegen. Speziell die Wohnkosten treiben die Inflation in die Höhe.

Ohne die steigenden Wohnkosten würde den Verbrauchern mehr Geld bleiben. Dass die Immobilienpreise und damit auch die Mieten in Österreich steigen, ist schon länger bekannt. In Wien sind die Mieten im Durchschnitt in den letzten zehn Jahren rund ein Drittel teurer geworden. „Speziell für junge Menschen ist die Wohnungssuche oft eine Herausforderung. Hingegen profitieren langjährige Mieter von Altverträgen“, sagt Agenda Austria-Ökonom Lukas Sustala.

Wohnkosten liegen im Mittelfeld

Tatsächlich liegen die Wohnkosten in Österreich im internationalen Vergleich immer noch im Mittelfeld, sogar unterhalb des EU-Durchschnitts: Hierzulande muss für das Wohnen etwa ein geringerer Anteil des verfügbaren Haushaltseinkommens aufgewendet werden – 2016 lag dieser bei 18,4 Prozent in Österreich, in Deutschland waren es 27,4 Prozent.

In Österreich leiden vor allem Neumieter unter steigenden Wohnkosten. Im internationalen Umfeld liegen die Wohnkosten immer noch im Mittelfeld, sogar unterhalb des EU-Durchschnitts. Hierzulande mussten 2016 für das Wohnen im Schnitt 18,4 Prozent des verfügbaren Einkommens aus- gegeben werden, in Deutschland waren es 27,4 Prozent.

Dass die steigenden Mieten für viele Neu-Mieter besonders in Ballungsräumen wie Wien problematisch sind, ist unbestritten. Eine stärkere Regulierung, wie immer wieder vorgeschlagen wird, wird dem Problem aber nicht gerecht. Eine noch strengere Regulierung schafft nämlich keinen zusätzlichen Wohnraum – und der wird dringend gebraucht: 2017 wurden in Wien zwar 8.000 neue Wohneinheiten errichtet, nötig gewesen wären aber fast doppelt so viele.

Brauchen mehr Angebot am Wohnungsmarkt

Tatsächlich legt eine vergleichende Analyse des Internationalen Währungsfonds (IWF) zu den fundamentalen Preistreibern auf Immobilienmärkten in 20 Industrienationen nahe, dass Österreich eher mehr Angebot als mehr Regulierung bräuchte. In einer aktuellen Studie untersuchte der IWF verschiedene Gründe für steigende Immobilienpreise. In Österreich zeige sich nicht nur ein überdurchschnittlich strenges Mietrecht, sondern auch, dass das Angebot weniger auf die gestiegene Nachfrage nach Immobilien reagiert.

Sustala ist sich sicher: „Das Problem am Mietmarkt lässt sich einzig und allein über ein höheres Angebot lösen. Mietpreisregulierungen bremsen auf lange Sicht notwendige Investitionen in zusätzlichen Wohnraum aus. Was wir brauchen, ist eine Politik, die neue Bauvorhaben möglich macht und nicht erschwert.“ Nicht sicherheitsrelevante Bauvorschriften sollten vereinfacht werden. Sustala dazu: „Die exzessiven Bauvorschriften, insbesondere bei der Energieeffizienz, haben die Errichtungskosten vor allem beim Neubau stark in die Höhe getrieben, mit entsprechenden Folgen für die Leistbarkeit für einkommensschwache Gruppen.“

"Grafik der Woche" abonnieren

Jetzt anmelden und jeden Montag die beliebte Grafik der Woche mit erhellenden Daten, Fakten und aktuellen Analysen aus Wirtschaft und Politik erhalten.

Immer up-to-date

GRAFIK DER WOCHE & NEWSLETTER

Wissen was passiert: Unsere "Grafik der Woche" bekommen Sie pünktlich jeden Montag, außerdem informieren wir Sie über aktuelle Events, Vorträge, Themen in unserem Umfeld.

Sie sehen gerade einen Platzhalterinhalt von Google reCAPTCHA. Um auf den eigentlichen Inhalt zuzugreifen, klicken Sie auf den Button unten. Bitte beachten Sie, dass dabei Daten an Drittanbieter weitergegeben werden.

Weitere Informationen

Mit dem Absenden des Formulars nehmen Sie die Datenschutzerklärung zur Kenntnis. Datenschutzhinweise und Cookiebestimmungen

NEWSLETTER
Vielen Dank für Ihre Anmeldung! Sie erhalten nun eine Bestätigungs-E-Mail (bitte prüfen Sie auch Ihren Spam-Ordner) mit einem Link zur Bestätigung der Anmeldung.
Sollte sich Ihre E-Mail-Adresse bereits in unserem System befinden, erhalten Sie stattdessen eine E-Mail mit einem Link um Ihre Einstellungen anzupassen.

Immer up-to-date

ANMELDUNG ZU VERANSTALTUNGEN

Sie sehen gerade einen Platzhalterinhalt von Google reCAPTCHA. Um auf den eigentlichen Inhalt zuzugreifen, klicken Sie auf den Button unten. Bitte beachten Sie, dass dabei Daten an Drittanbieter weitergegeben werden.

Weitere Informationen

Mit dem Absenden des Formulars nimmst Du die Datenschutzerklärung zur Kenntnis. Datenschutzhinweise und Cookiebestimmungen

ANMELDUNG ZU VERANSTALTUNGEN
Vielen Dank für Deine Anmeldung! Du erhältst nun eine Bestätigungs-E-Mail (bitte prüfe auch Deinen Spam-Ordner) mit einem Link zur Bestätigung der Anmeldung.
Sollte sich Deine E-Mail-Adresse bereits in unserem System befinden, erhältst Du stattdessen eine E-Mail mit einem Link um Deine Einstellungen anzupassen.

Immer up-to-date

Jetzt zum Newsletter anmelden
und ein kostenloses Exemplar der Grafiksammlung erhalten!

Sie sehen gerade einen Platzhalterinhalt von Google reCAPTCHA. Um auf den eigentlichen Inhalt zuzugreifen, klicken Sie auf den Button unten. Bitte beachten Sie, dass dabei Daten an Drittanbieter weitergegeben werden.

Weitere Informationen

Mit dem Absenden des Formulars nehmen Sie die Datenschutzerklärung zur Kenntnis. Datenschutzhinweise und Cookiebestimmungen

NEWSLETTER
Vielen Dank für Ihre Anmeldung! Sie erhalten nun eine Bestätigungs-E-Mail (bitte prüfen Sie auch Ihren Spam-Ordner) mit einem Link zur Bestätigung der Anmeldung.
Sollte sich Ihre E-Mail-Adresse bereits in unserem System befinden, erhalten Sie stattdessen eine E-Mail mit einem Link um Ihre Einstellungen anzupassen.

Agenda Austria – der erste unabhängige Thinktank Österreichs.

Gegründet um das Land in wirtschaftlichen und gesellschaftspolitischen Belangen zu öffnen und neue Antworten auf die großen Herausforderungen zu liefern.

Lernen Sie uns kennen