In nur einem Jahr stieg das Pensionsantrittsalter um ein Jahr. Ein Ergebnis harter Reformen? Nicht ganz.
10,2 Milliarden Euro müssen die Steuerzahler bzw. die Republik Österreich dieses Jahr zur Finanzierung der Pensionen zuschießen. So steht es zumindest im Budget. Doch das reicht offenbar noch immer nicht: Mit Stand Ende September, so bestätigte Sozialminister Hundstorfer, musste der Bund knapp 250 Millionen Euro mehr für die Pensionen hinlegen als geplant.
Dabei, so erklärt uns die Regierung, gebe es ja große Fortschritte in Richtung eines finanziell nachhaltigen Pensionssystems: So sei das reale Pensionsantrittsalter von Jänner bis September 2014 um ein ganzes Jahr von 58,1 auf 59,1 Jahre gestiegen. Freilich sagt das Sozialministerium nicht dazu, dass die – nun seltener möglichen – Pensionen für Invalidität auch Geld kosten: Bezieher von Invaliditätspensionen unter 50 bekommen ihr Geld jetzt unter dem Titel „Rehabilitation“ von der Krankenkasse. (Wofür auch einiges spricht.) Die Betroffenen werden nicht mehr wie früher als Pensionisten gezählt – ohne sie fällt der Anstieg des Antrittsalters auch gleich viel geringer aus.
In Wahrheit müssten alle Alarmglocken schrillen: 2013 betrug der Bundeszuschuss zu den Pensionen 9,63 Milliarden Euro, dieses Jahr sollen werden es zwischen 10,2 und 10,5 Milliarden Euro sein – trotz der angeblich gut greifenden Reformmaßnahmen. Ein Anstieg des Pensionslochs irgendwo zwischen fünf und zehn Prozent in lediglich einem Jahr – darüber kann auch die Zahlenkosmetik der Regierung (“bis Ende 2014 wird sich die Lage bessern”) nicht hinwegtäuschen. Aus Sicht von Sozialminister Hundstorfer ist der Bundeszuschuss zum Pensionssystem “bewusst variabel”. Das wird die Steuerzahler nicht trösten, vielmehr werden sie diese Aussage als große Gefahr begreifen.
Eine ehrliche Analyse kann nur zu einer Erkenntnis führen: Die Lebenserwartung der Österreicher steigt so stark (um fast drei Monate pro Jahr), dass ein höheres tatsächliches Pensionsantrittsalter das Problem nur kurzfristig löst. Weil in ein paar Jahren die etwas länger arbeitenden Menschen ja auch höhere Ansprüche haben.
Andere Länder haben dieses Problem schon längst intelligent gelöst. Daher meinen wir von der Agenda Austria, dass Österreich von den Schweden lernen sollte: Dort zahlt jeder Bürger auf ein Pensionskonto ein. Beim Pensionsantritt wird der Betrag auf dem Konto durch die Zahl der statistisch zu erwartenden Lebensjahre dividiert. Die Höhe der Pension hängt also davon ab, wie lange sie voraussichtlich bezogen wird. Gleichzeitig garantiert der Staat eine Mindestpension. Das schwedische System ist nachhaltig, weil es sich automatisch an demographische Entwicklungen anpasst – langwierige politische Diskussionen sind nicht mehr nötig. Nicht zuletzt ist das Ergebnis für alle Generationen fair, während in Österreich die Jüngeren eine dicke Rechnung präsentiert bekommen werden.
Österreich hat gewählt, entschieden haben die Nationalratswahl vor allem die Älteren: Über die Hälfte der Wahlberechtigten war 50 Jahre oder älter. Obwohl das Wahlalter vor geraumer Zeit von 18 auf 16 Jahre gesenkt wurde, nimmt der Anteil an jungen Wählern immer weiter ab, wie eine Auswertung der Agenda Austria zeigt.
Dass führende Politiker in Österreich nicht viel vom Aktienmarkt halten, ist nicht neu. Daher wollen sie auch nicht, dass in den Schulen etwas darüber erzählt wird. Lieber bedienen sie klassenkämpferische Ressentiments und malen die in Rauch aufgegangene Altersvorsorge an die Wand. Dabei zeigen die Zahlen, dass es sich lohnt, etwas über Aktie
Rund um den „Equal Pension Day“ stehen Jahr für Jahr die hohen Pensionsunterschiede zwischen Männern und Frauen im Fokus. Heuer fällt der Tag auf den sechsten August, an diesem Tag werden Männer so viel Pension bekommen haben wie Frauen im ganzen Jahr. Multipliziert man allerdings die durchschnittlichen Pensionsbezüge mit der Pensionsdauer
Während aktuell jeder fünfte Österreicher über 65 Jahre alt ist, wird in zehn Jahren bereits jeder vierte über 65 sein.
Während das durchschnittliche Pensionsantrittsalter 2022 im OECD-Raum bei Männern bei 64,4 Jahren und bei Frauen bei 63,6 Jahren lag, traten in Österreich Männer ihre Pension mit 61,6 Jahren, Frauen mit 60,9 Jahren an, OECD-Studie „Pensionen auf einen Blick“ („Pensions at a Glance“) hervorgeht.
Die Mutlosigkeit der Politik wird gerade als großzügige Aufwendung getarnt. Anstatt wichtige Reformen bei Pensionen wie Föderalismus anzugehen, werden lieber neue Schulden gemacht. Das Loch im Staatshaushalt wird gewaltig sein.
Gegründet um das Land in wirtschaftlichen und gesellschaftspolitischen Belangen zu öffnen und neue Antworten auf die großen Herausforderungen zu liefern.
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