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Blackout – und was dann?

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Ein großflächiger länger andauernder Stromausfall wird nach Ansicht vieler Experten immer wahrscheinlicher. Unternehmen und öffentliche Institutionen treffen Vorbereitungen für den Ernstfall. Auch private Haushalte sollten gewappnet sein, wird empfohlen. Warum wurde das Blackout-Risiko zuletzt größer?

Ein großflächiger länger andauernder Stromausfall wird nach Ansicht vieler Experten immer wahrscheinlicher.

Herbert Saurugg ist Präsident der Österreichischen Gesellschaft für Krisenvorsorge und Blackout-Experte. Im Podcast der Agenda Austria erklärt er, was die aktuelle Situation so gefährlich macht. Es gebe derzeit mehrere Probleme gleichzeitig: Ein Faktor sei der Strommarkt selbst, auf dem einzelne Anbieter „Eigenoptimierung“ betreiben würden. „Beim Übergang von einem Kraftwerk aufs andere wird versucht, auf beiden Seiten zu sparen. Dadurch entsteht eine Frequenzlücke“, sagt Saurugg.  Auch die Energiewende spiele eine Rolle: „Wenn ich weiß, dass im Stromversorgungssystem immer genauso viel produziert werden muss wie verbraucht wird, dann brauche ich bei sehr volatilen Energieträgern entsprechende Puffer- und Speichersysteme. Diese wurden bisher nicht ausgebaut, dafür gibt es auch noch keine technische Lösung.“

Nicht zuletzt fehle es an Infrastruktur, meint der Experte: „In Deutschland etwa war die Absicht, bis zum Atomausstieg drei bis vier große Leitungen von Nord nach Süd zu bauen, um den Windstrom zu transportieren. Die erste dieser Leitungen wird frühestens 2028 fertig sein, aber der Ausstieg erfolgt trotzdem.“ Auch die im Winter befürchtete Gasmangellage in Teilen Europas werde die Stromversorgung gefährden.

Dass bisher nichts Schlimmes passiert ist, sei keine Garantie für die Zukunft. In seiner Branche nenne man diesen Fehlschluss gerne die „Truthahn-Illusion“, erzählt Saurugg. „Der Truthahn gewinnt mit jeder Fütterung mehr Vertrauen zu seinem Besitzer. Der könne es ja nur gut mit ihm meinen, glaubt der Truthahn. Dummerweise fehlt dem Vogel die wichtigste Information: Dass die Fütterung nur dem Zweck dient, ihn eines Tages zu verspeisen.“

Kleinere Stromausfälle für ein paar Stunden gibt es auch in Österreich immer wieder. Woran würde man merken, dass es sich um einen ernsthaften Blackout handelt? Herbert Saurugg empfiehlt, in so einem Fall mit dem (hoffentlich als Vorsorge angeschafften) Batterieradio den Ö3-Verkehrsfunk zu hören. „Viele Autobahntunnel müssen bei Stromausfall innerhalb von eineinhalb Stunden gesperrt werden. Solche Tunnelsperren wären ein klarer Hinweis, dass es sich um einen Blackout handelt.“ Ob es zu diesem Zeitpunkt schon eine offizielle Erklärung der Bundesregierung gäbe, sei ungewiss, meint Saurugg: „Wie und wann es offiziell kommuniziert würde, ist derzeit noch nicht geklärt. Auch das halte ich für sehr problematisch.“

Vielleicht würde es nicht sofort zu Unruhen und Plünderungen kommen, aber ausschließen könne man das nicht.

Im ORF lief vor kurzem eine Serie über einen fiktiven Blackout in ganz Europa. Der Experte hält die gezeigten Szenarien für großteils realistisch. Vielleicht würde es nicht sofort zu Unruhen und Plünderungen kommen, aber ausschließen könne man das nicht: „Wir wissen aus Studien, dass in Österreich drei Millionen Menschen spätestens am vierten Tag und weitere drei Millionen nach einer Woche nichts mehr zu essen hätten. Wir sind nicht gewohnt, mit so etwas umzugehen. Da kann das Eis dann schon dünn werden.“ Eine Notlage ließe sich aber mit etwas Eigeninitiative leicht vermeiden, meint Saurugg. Die Basisvorsorge für 14 Tage koste pro Person 50 bis maximal 100 Euro und lasse sich auch in einer kleinen Wohnung unterbringen. „Es gibt dazu keine Alternative. Es existieren keine staatlichen Vorkehrungen, die das abfedern können.“

Schlechte Nachrichten hat Herbert Saurugg für alle Besitzer von privaten Solaranlagen, die glauben, sie wären im Fall der Fälle autark. „Bei einem Blackout würde das nicht helfen. So gut wie alle Anlagen sind netzgeführt. Das heißt, sie funktionieren nur, wenn auch das Stromnetz funktioniert.“

Die Politik sollte Klartext reden und sich nicht hinter PR-Floskeln verstecken, wünscht sich der Experte im Podcast-Gespräch: „Es ist möglich, dass es zu größeren Störungen kommt. Das muss kommuniziert werden. Die Politik sollte auch klarstellen, wo die Leistungsgrenze der organisierten Hilfe ist und dass jeder sich individuell vorbereiten soll.“

Zur Person: Herbert Saurugg, 48, Der ehemalige Berufsoffizier beschäftigt sich seit über zehn Jahren hauptberufllich mit Krisenvorsorge. Er betreibt einen Blog, ist Autor mehrerer Fachpublikationen und Präsident der Österreichischen Gesellschaft für Krisenvorsorge. Saurugg unterstützt und berät Gemeinden, Unternehmen sowie Organisationen bei der Blackout-Vorsorge.

 


 

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