Der österreichische Arbeitsmarkt zeigt, dass höhere Beschäftigung im Alter möglich ist: Seit der schrittweisen Anhebung des gesetzlichen Pensionsalters für Frauen ist die Zahl der 60-jährigen weiblichen Erwerbstätigen um fast 75 Prozent gestiegen.
Es geht also, wenn die Anreize stimmen. Trotzdem gehen viele früher in Pension, und das noch dazu auf Kosten der Allgemeinheit. Längeres Arbeiten stabilisiert das Pensionssystem langfristig, angesichts der steigenden Lebenserwartung und des demografischen Wandels ist das auch ein absolutes Muss.
Sie verdienen nämlich unabhängig von ihrer Produktivität deutlich mehr als jüngere. Natürlich bringen sie oftmals wertvolle Erfahrung mit. Werden ältere Beschäftigte aber zu teuer, bleibt in Österreich oftmals nur die Kündigung. Auch einen neuen Job findet sich zu den Kosten schwer. Zusätzliche gesetzliche Pflichten für Unternehmen, wie von ÖGB und Arbeiterkammer häufig gefordert, führen nur zu noch höheren Kosten, aber nicht zu mehr Beschäftigung.
Schlauer machen es die skandinavischen Länder. Dort steigen die Kosten mit dem Alter weniger stark an. Mit positiven Folgen: Deutlich mehr Menschen bleiben im Norden berufstätig. Klar ist auch: Wenn das gesetzliche Pensionsantrittsalter steigt, erhöht sich auch die Beschäftigung älterer Menschen. Wer früher in Pension gehen will, kann das weiterhin tun, sollte aber dafür niedrigere Pensionen in Kauf nehmen. Nur mit wirksamen Abschlägen und Anreizen für längeres Arbeiten bleibt das Pensionssystem nachhaltig finanzierbar.
Gastkommentar von Dénes Kucsera in der “Kleinen Zeitung” (1.7.2025)
Das österreichische Pensionssystem gerät zunehmend in Schieflage. Schon die gesetzlich vorgeschriebene Anpassung der Pensionen um 2,7 Prozent würde im kommenden Jahr Mehrkosten von rund 2,1 Milliarden Euro verursachen.
Die Inflation ist in Österreich deutlich höher als im Euroraum und liegt laut der aktuellsten Schnellschätzung (August 2025) bei unrühmlichen 4,1 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Damit liegt Österreich deutlich über dem 2 Prozent Ziel der EZB, das im Euroraum mittlerweile erreicht wurde.
Es gibt keinen “easy fix” für den Österreich-Aufschlag. Der Verdacht liegt nahe, dass eine Kombination aus hoher Filialdichte und Arbeitskosten sowie territorialen Restriktionen für die höheren Lebensmittelpreise verantwortlich ist.
Wie besiegen wir die Teuerung? Mit einem kompletten Stopp aller automatischen Erhöhungen für die nächsten zwölf Monate. Das tut weh. Aber nicht so weh wie die Alternative.
Die aktuelle Nächtigungsstatistik lässt vermuten, dass im österreichischen Tourismus wieder Milch und Honig fließen. Doch inflationsbereinigt liegt die Wirtschaftsleistung der Branche noch immer unter dem Wert von 2019.
Die massiv hohen Abgaben auf den Faktor Arbeit machen Beschäftigung in Österreich zunehmend unattraktiv. Arbeiten wird so zum Verlustgeschäft.
Gegründet um das Land in wirtschaftlichen und gesellschaftspolitischen Belangen zu öffnen und neue Antworten auf die großen Herausforderungen zu liefern.
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