Politiker neigen dazu, die Vorteile von Mindestlöhnen zu idealisieren, die negativen Folgen aber zu verschweigen. Abgesehen davon, dass hierzulande auf Basis der Kollektivverträge bereits ein komplexes Mindestlohnsystem existiert, schafft ein Mindestlohn für alle mehr Probleme, als er löst. Er ist zu starr, weshalb auf Krisen-Zeiten nicht reagiert werden kann. Zudem sollten wir Löhne grundsätzlich nicht von der Politik festlegen lassen, sondern von den Sozialpartnern, idealerweise sollten sie auf Betriebsebene fixiert werden. Zusätzlich würde die geforderte Steuerbefreiung für Einkommen unter 1.700 Euro brutto pro Monat zur Teilzeitfalle werden. Viele, die in dieser Einkommenshöhe liegen, würden nicht auf Vollzeit aufstocken, weil ihnen netto kaum mehr übrigbliebe. Besonders für erwerbstätige Frauen ist Teilzeit-Arbeit eine große Gefahr, sie leiden später unter zu niedrigen Pensionen. Nicht zuletzt würde ein Mindestlohn in dieser Höhe in einigen Branchen Arbeitsplätze kosten und die Arbeitslosigkeit steigen lassen. Wer armutsgefährdete Haushalte unterstützen will, tritt besser für die Senkung der Arbeitskosten ein.
Kommentar von Monika Köppl-Turyna in der “Ganze Woche”.
Österreich zählt zu den Ländern mit den höchsten Arbeitskosten weltweit. Laut einer Agenda Austria-Berechnung anhand aktueller OECD-Daten belaufen sich die durchschnittlichen Kosten pro Arbeitnehmer auf fast 80.000 Euro im Jahr.
In Österreich herrscht ein Ungleichgewicht zwischen Arbeitseinkommen und Kapital. Während die Gewinnquote der Unternehmen massiv sinkt, steigt die Lohnquote weiter an.
Gegründet um das Land in wirtschaftlichen und gesellschaftspolitischen Belangen zu öffnen und neue Antworten auf die großen Herausforderungen zu liefern.
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