Foto: © Max Slovencik / EXPA / picturedesk.com
Die österreichische Antiteuerungspolitik verliert sich im Klein-Klein. Nicht einmal die EZB wird uns so noch aus dem Schlamassel ziehen können.
Inflation ist eine hässliche Sache. Nicht umsonst halten wir uns eine Zentralbank, deren einzige Aufgabe es ist, für Preisstabilität zu sorgen. Denn ist die Kuh erst auf dem Eis, kommt sie so leicht nicht wieder herunter. Je länger die Inflationsrate hoch bleibt, desto komplizierter wird die Lage. Am Anfang reichte es noch, die Energiebörsen zu beobachten. Wer in die Preise eingreifen wollte, brauchte sich nur mit einer Handvoll Unternehmen zu beschäftigen. Inzwischen jagen wir hektisch jede Woche einem neuen Preistreiber hinterher.
Doch viel kommt dabei meistens nicht heraus. So wie die Spritpreiskommission oder das Gezerre um die Mietpreisbremse nichts bewirken konnten, so ist auch der Lebensmittelgipfel zu keinem Ergebnis gelangt. Das war wenig überraschend, da einfach keine gute Option am Tisch lag. Die gewünschte Mehrwertsteuersenkung hätte eine geradezu perverse Verteilungswirkung gehabt. Wenn sich selbst liberale Ökonomen gegen eine Steuersenkung aussprechen, dann will das schon etwas heißen.
In ihrer Hilflosigkeit fuchtelt die Regierung inzwischen nur noch mit dem drohenden Zeigefinger: Wenn ihr die Preise nicht endlich senkt, dann kommen wir und holen uns, was uns zusteht! Statt derlei Aktionismus zu betreiben, täte sie gut daran, endlich genauer hinzuschauen, was sie selbst anrichtet. Die Inflationsrate ist hierzulande auch deshalb höher als in der Eurozone, weil wir nie eine zielgerichtete Entlastungspolitik hinbekommen haben. Die Gießkanne hilft einkommensschwachen Haushalten nicht genug, subventioniert aber eine breite Mittelschicht, die das Geld vergnügt ins Wirtshaus trägt. Dazu kommen willkürliche Milliardenbeträge für die Unternehmen.
Das ist in vielen anderen Ländern der Eurozone so nicht der Fall. Dort sinken nun die Inflationsraten allmählich.
Gastkommentar von Jan Kluge für die “Kleine Zeitung” (24.05.2023).
Überraschend schnell einigten sich die Metaller vergangene Woche auf eine Lohnerhöhung deutlich unterhalb der Inflationsrate. Was bedeutet das für die öffentlich Bediensteten, die diese Woche neu verhandeln?
In den Sommermonaten wurde der SPÖ die Teilzeitdebatte rasch zu bunt. Also rückte Finanzminister Markus Marterbauer aus, um Preiseingriffe bei Lebensmitteln zu fordern. Die Diskussion verselbständigte sich, von der Teilzeit spricht niemand mehr, sehr zur Freude der Sozialdemokratie.
Angesichts der schwierigen budgetären Lage drängt die Bundesregierung nun darauf, den Gehaltsabschluss im öffentlichen Dienst für das kommende Jahr noch einmal aufzuschnüren. Morgen findet dazu ein Treffen zwischen Regierungsvertretern und der Gewerkschaft statt. Gleichzeitig wird über die Erhöhung der Pensionen beraten.
Wie man es auch dreht und wendet: Österreich befindet sich wirtschaftlich auf einer steilen Talfahrt.
Gesetzlich ist seit einigen Jahren vorgesehen, dass die Pensionen jährlich um die Inflationsrate erhöht werden. Ziel dieser Regelung war, den Pensionsbereich aus dem Wahlkampf herauszuhalten. Geholfen hat es wenig.
Die Gemeindeeinnahmen sind seit dem letzten Vorkrisenjahr 2019 um 31 Prozent gestiegen.
Gegründet um das Land in wirtschaftlichen und gesellschaftspolitischen Belangen zu öffnen und neue Antworten auf die großen Herausforderungen zu liefern.
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