Nicht nur Österreich hat ein progressives Steuersystem. Auch andere Länder haben ihre Einkommensbesteuerung nach diesem Prinzip gestaltet. Damit steigende Preise nicht automatisch zu einer immer höheren Steuerbelastung führen, gibt es in zahlreichen Ländern Gegenmaßnahmen. So ist etwa die Regierung in Deutschland verpflichtet, die kalte Progression auszugleichen. In der Schweiz steht eine jährliche Anpassung der Tarife an die Inflation in der Verfassung. In Schweden geht man sogar einen Schritt weiter und passt die Tarife der Lohnentwicklung an. Damit wird sichergestellt, dass die Steuerbelastung nicht über die Steigerung des allgemeinen Wohlstands hinausgeht. Mit anderen Worten: In Schweden bleibt bei durchschnittlicher Lohnentwicklung das Verhältnis von Steuern zu Einkommen (Steuerquote) konstant. Nur wenn die Einkünfte schneller steigen würden als im Durchschnitt, würde auch die Steuerquote steigen.
Auch in Österreich wird den Menschen die Besteuerung der Inflation zurückgegeben. Allerdings geschieht das nicht automatisch und nicht selbstverständlich, sondern wird jedes Mal als größte Steuerreform aller Zeiten zelebriert. Und anders als bei einer Anpassung mittels objektiver Kriterien werden die Steuersenkungen in Österreich immer von diversen Interessengruppen gelenkt. So werden im Zuge der Rückgabe der kalten Progression meist auch jene Einkommen entlastet, die gar keine Steuern zahlen und somit auch von der kalten Progression nicht betroffen sind. Die letzte Steuerreform der aktuellen Regierung entlastet hingegen besonders Familien mit Kindern, während Kinderlose die kalte Progression nur teilweise zurückerhalten. Es gibt dabei also stets Gewinner und Verlierer.
Fußnoten
Schwerpunkt 1: Mehr Wachstum braucht das Land! Wirtschaftswachstum ist in Österreich zu einem Fremdwort geworden. Nicht nur in der Statistik und in den Prognosen der Institute ist es inzwischen weitgehend der Stagnation gewichen. Auch in den Wahlprogrammen der Parteien kommt es kaum noch vor. Man sollte ja erwarten, dass ein Land, dessen reales Br
Wohnen ist in Österreich nicht teurer als in anderen europäischen Ländern. Die Wohnkostenbelastung liegt unter dem EU-Schnitt. Und doch gibt es Verbesserungsbedarf: Künftige Regierungen sollten den Aufbau von Wohneigentum in der Mitte der Gesellschaft erleichtern, den geförderten Mietmarkt treffsicherer machen und dafür sorgen, dass ausreiche
Der Sozialstaat ist eine Errungenschaft, um die uns viele Menschen auf der Welt beneiden – aber auch eine finanzielle Belastung, die sich immer schwerer stemmen lässt. Die nächste Regierung wird um Sparmaßnahmen nicht herumkommen, wenn das System zukunftsfit bleiben soll. Für die Bürger muss das nicht unbedingt Verschlechterungen mit sich br
Eigentlich wollte die Regierung ja die Staatsschulden senken und die Bürger entlasten. Beides ist leider spektakulär misslungen. In der kommenden Legislaturperiode muss die Politik das Ruder herumreißen und einen Sparkurs einschlagen. Die gute Nachricht: Es gibt ziemlich viele Maßnahmen, die man setzen kann.
Österreich gibt sehr viel Geld für Bildung aus – und bekommt dafür nur mittelmäßige Resultate. In Schulnoten ausgedrückt verdient der Bereich bestenfalls ein „Befriedigend“. Dabei wäre es gar nicht so schwer, Einserschüler zu werden, auf dem Bildungsmarkt gibt es viele gute Ideen. Die nächste Regierung muss das Rad also nicht neu erf
Die österreichische Wirtschaft leidet unter Personalmangel. Zugleich nimmt die Arbeitslosigkeit wieder zu und die Teilzeitjobs werden immer mehr. Die nächste Regierung hat es in der Hand, den toxischen Cocktail, der sich auf dem Arbeitsmarkt zusammen
Gegründet um das Land in wirtschaftlichen und gesellschaftspolitischen Belangen zu öffnen und neue Antworten auf die großen Herausforderungen zu liefern.
Lernen Sie uns kennen