Ein Jahr Pandemie
- 16.03.2021
- Lesezeit ca. 2 min
365 Tage im globalen Ausnahmezustand
Wo steht Österreich jetzt?
Mittlerweile hat sich Österreich mit einer vergleichsweise guten Teststrategie und den ersten regionalen Öffnungsschritten ab Mitte März wieder einen kleinen „Vorsprung“ gegenüber den europäischen Nachbarn erarbeitet. Nach Zypern weist man mittlerweile die meisten Tests pro Kopf in der EU auf. Besonders die Kombination aus Tests und regionaler Differenzierung könnte sich als vielversprechend erweisen. Das zeigt auch das Beispiel Schweiz. So sind die Eidgenossen deutlich stabiler durch die Krise gekommen und haben deutlich weniger Einbußen als die Österreicher hinnehmen müssen.
Positiv hervorzuheben ist, dass es durch die Rettungsprogramme geglückt ist, die Wirtschaftsstruktur weitgehend zu erhalten. Die Unternehmen und Arbeitsplätze stellen die Basis für den Aufschwung. Besonders die Kurzarbeit hat im Krisenjahr dafür gesorgt, dass trotz eines Rückgangs der Arbeitsstunden über das gesamte Jahr 2020 um knapp neun Prozent nur knapp zwei Prozent der Arbeitsplätze verloren gingen. So konnte auch die Kaufkraft der privaten Haushalte weitgehend erhalten werden. Bei einem Wirtschaftseinbruch von sechs bis sieben Prozent sanken die verfügbaren Einkommen der Haushalte um lediglich ein bis zwei Prozent.
Auch der Sommer 2020 hat gezeigt, dass die Wirtschaftsaktivität nach dem Ende der politisch verordneten Einschränkungen schnell und kräftig steigen kann. Besonders wenn man berücksichtigt, dass die Kaufkraft der Haushalte weitgehend erhalten werden konnte und sich Konsum über das „Zwangssparen“ im Zuge geschlossener Geschäfte aufgestaut hat. Ebenso hat das Homeoffice veranschaulicht, wie gut das Land und die Unternehmen funktionieren, wenn ausnahmsweise nicht jedes Detail reguliert wird. Trotz mangelnder Erfahrung und rechtlicher Grundlage wurde das Homeoffice im Zuge der Pandemie stark genutzt. Sein Erfolg wird zu einer langfristigen Veränderung der Arbeitswelt führen.
Mehr interessante Themen
Bildungskarenz: Ich bin dann mal weg!
Die Bildungskarenz war eine gute Idee, erfüllt aber nicht die von der Politik gesetzten Ziele – und wird immer teurer. An einer grundlegenden Reform führt kein Weg vorbei.
Die Schuldenbombe tickt: Wird Österreich das neue Italien?
Mehr als ein Jahrzehnt lang konnten sich Staaten kostenlos verschulden, die Zinsen lagen praktisch bei null. Damit sollten den Staaten Zeit erkauft werden, sich nach der Finanzkrise zu modernisieren. Statt diese Zeit aber für Reformen zu nutzen, wurde das vermeintliche Gratisgeld mit beiden Händen ausgegeben. Österreich muss seinen Ausgabenrausc
Was die Preise in Österreich so aufbläht
Die Inflation in Österreich hält sich hartnäckig. Fast acht Prozent waren es im Jahr 2023. Für das Jahr 2024 werden vier Prozent vorhergesagt. Während viele andere Länder schon aufatmen können, ist die Inflationskrise für uns also noch nicht vorbei. Warum tut sich gerade Österreich so schwer? Wir prüfen drei Thesen.
Balken, Torten, Kurven Zweitausenddreiundzwanzig
Die Zeit der Lockdowns und Ausgangssperren war vorbei, die Wirtschaft zeigte sich nach den verheerenden Corona-Jahren in bester Laune, nur die hohe Teuerung hat uns die gute Stimmung verdorben (vom Finanzminister einmal abgesehen – der freute sich).
E-Government: „Hobn’S kan Ausweis?“
Die öffentliche Verwaltung soll digitalisiert werden. Das verspricht die Politik seit Jahren. Diverse Angebote gibt es bereits, doch der große Durchbruch wollte bisher nicht gelingen. Das liegt nicht nur an der Regierung. Auch die Bürger müssten, im eigenen Interesse, etwas mehr Bereitschaft zur Veränderung aufbringen.
Budget 2024: Das Land des immerwährenden Defizits
Eigentlich müsste Magnus Brunner (ÖVP) der glücklichste Finanzminister der Zweiten Republik sein. War die erste Budgetrede noch von der Corona-Krise und den damit einhergehenden Hilfspaketen geprägt, dominiert mittlerweile die Teuerung. Was für die privaten Haushalte für wenig Begeisterung sorgt, füllt die Staatskassen im Rekordtempo. Ohne Z