Österreich hat seit 2019 nach Belgien, Frankreich und Finnland die meisten Schulden pro Kopf aufgenommen. Laut Prognosen des Fiskalrats werden bis 2029 noch einmal 12.000 Euro pro Kopf hinzukommen.
„Die Regierung lobt sich gern selbst für ihr Sparpaket. Doch wirklich gespart wurde weder von den Vorgängern noch von der aktuellen Regierung. Und so sind die Schulden fröhlich gestiegen, ohne jedoch eine positive Wirkung auf die Wirtschaft oder das Land zu entfalten”, analysiert Agenda Austria-Ökonom Hanno Lorenz.
Allein seit 2019 hat die Regierung im Namen ihrer Bürger Schulden in Höhe von über 11.000 Euro pro Kopf aufgenommen. „Trotz des vermeintlichen Sparpakets werden die Schulden pro Kopf in den kommenden fünf Jahren noch einmal um diese Summe steigen, wenn wir nicht endlich Strukturreformen ergreifen.“
Österreich zählt in der EU zur Spitzengruppe jener Länder, in denen sich die Menschen stark auf staatliche Pensionen verlassen – nur Finnland ist noch abhängiger von der öffentlichen Hand. Private Vorsorge und Kapitalerträge spielen hierzulande dagegen eine kleine Rolle.
Unselbstständig Erwerbstätige haben in Österreich finanziell wenig Spielraum, weil der Staat einen Großteil ihrer Einkommen durch Steuern und Abgaben abstaubt.
Nur 12,7 % der ersten erteilten Aufenthaltstitel entfallen auf Beschäftigung – einer der niedrigsten Werte in der EU.
Ohne Staatskonsum wäre Österreichs Wirtschaft seit 2019 auf der Stelle getreten – das BIP ohne Staatskonsum dümpelt weiterhin auf dem Vorkrisen-Niveau.
Für den Staat zu arbeiten, lohnt sich. Während die Beamten mit über 82.000 Euro brutto im Jahr weiterhin den höchsten Durchschnittslohn beziehen, legten die Vertragsbediensteten seit 2007 am stärksten zu (fast 89 Prozent).
Nach Jahren der Rezession kommt Österreichs Wirtschaft noch immer nicht wirklich in Fahrt. Während große Teile Europas wieder ordentlich wachsen, sieht es in Österreich mit 0,3 Prozent Wachstum für 2025 mager aus.
Gegründet um das Land in wirtschaftlichen und gesellschaftspolitischen Belangen zu öffnen und neue Antworten auf die großen Herausforderungen zu liefern.
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