Geförderter Wohnau: Wenn die Falschen günstig wohnen
- 06.11.2025
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Die Mietunterschiede zwischen gefördertem und freiem Wohnbau klaffen in Österreich inzwischen deutlich auseinander. Gemeinde- und Genossenschaftswohnungen sind im Schnitt rund 30 Prozent günstiger als vergleichbare Objekte am freien Markt, Richtwert- und Kategoriemieten immerhin um etwa 13 Prozent.
Soziale Zielgruppenförderung ist grundsätzlich sinnvoll – doch die Realität sieht anders aus: Auch Besserverdiener profitieren häufig von diesen niedrigen Mieten. Wie eine Grafik der Agenda Austria zeigt, wohnt selbst das reichste Viertel der österreichischen Einkommensbezieher gern im Gemeindebau oder zur Richtwertmiete – und spart dabei mehrere Hundert Euro pro Monat. Gleichzeitig finden viele Haushalte mit geringem Einkommen im geförderten Segment keinen Platz, weil die Wartelisten lang und die Vergabekriterien starr sind.
Das Ergebnis ist ein systematisch verzerrter Wohnungsmarkt: Wer einmal im geförderten System ist, bleibt dort – unabhängig vom Einkommen. Währenddessen trägt der freie Markt die Hauptlast des Nachfrageüberhangs. Eine Reform, die den Zugang sehr viel stärker an die tatsächliche Bedürftigkeit koppelt, würde die soziale Treffsicherheit verbessern. Noch besser wäre ein Übergang zu einer stärkeren Subjektförderung.
Wie soziale Wohnpolitik ihren Zweck verfehlt, zeigt die aktuelle Publikation der Agenda Austria: „Wie Österreich seit 1917 seinen Wohnungsmarkt systematisch ruiniert.“
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