Das österreichische Bildungssystem ist eine Dauerbaustelle, auf der seit Jahren nichts weitergeht. Hoffentlich wird das jetzt anders.
Können Sie es auch nicht mehr hören? Das heimische Bildungssystem ist teuer, aber ineffizient. Zu viele Kinder beherrschen am Ende ihrer Schullaufbahn grundlegende Fähigkeiten wie lesen, schreiben und rechnen nicht ausreichend. Sehr viele Kinder haben schon bei ihrem Schulbeginn so schlechte Voraussetzungen – etwa, weil sie nicht deutsch sprechen –, dass sie kaum eine Chance haben, etwas aus sich zu machen.
Diese Befunde sind seit Jahren bekannt und werden mittlerweile von niemandem angezweifelt. Es gibt sogar eine ganze Reihe von Vorschlägen, wie sich die Situation verbessern ließe. Doch passiert ist bisher wenig. Die letzte große Bildungsreform liegt Jahrzehnte zurück, während die Herausforderungen immer mehr werden. Wird die neue Regierung jetzt endlich Taten setzen? Das wäre wirklich höchste Zeit.
Bildung darf gerne etwas kosten; in diesen Bereich investierte Mittel machen sich für die Gesellschaft bezahlt. Das gilt aber nur, wenn das Geld auch richtig eingesetzt wird. Entscheidend ist nicht in erster Linie die Gesamtsumme, sondern vor allem die Verteilung der Mittel. Bisher hat Österreich überdurchschnittlich viel in höhere Bildungsbereiche gesteckt und die Elementarpädagogik vernachlässigt. Die nun angekündigte Ausbildungsoffensive für Kindergartenpersonal und das geplante Aufstocken der Deutschförderkräfte sind also sehr zu begrüßen.
Auch das von Bildungsminister Christoph Wiederkehr angekündigte verpflichtende zweite Kindergartenjahr ist ein wichtiger Schritt – wenn er wirklich kommt. Gesprochen wird darüber ja schon seit mindestens zehn Jahren. Spätestens 2027 soll es ja laut dem Minister so weit sein. Wir sollten ihn beim Wort nehmen.
Oft sind es nicht bloß sprachliche Defizite, die Kinder in der Schule behindern. Auch schlechtere sozioökonomische Umstände können einen starken Einfluss auf den Bildungserfolg und spätere Karrierechancen haben. An dieser Stelle kommen die Eltern ins Spiel – die selbstverständlich auch etwas beitragen müssen. Niemand will erwachsenen Menschen bei der Erziehung dreinreden oder ihnen spezielle Umgangsformen aufzwingen. Aber wenn Erziehungsberechtigte überhaupt kein Interesse am schulischen Erfolg ihrer Kinder zeigen, Förderprogramme verweigern oder andere Pflichten nicht wahrnehmen, muss der Staat aktiv werden. Strafen werden in solchen Fällen das letzte Mittel sein, aber es ist gut, dass die Regierung Sanktionen angekündigt hat, wenn andere Interventionen nicht wirken. Die Politik sollte sich von der breiten Kritik an diesem Punkt nicht aus dem Konzept bringen lassen. Schließlich geht es um die Zukunft der Kinder.
Nicht zuletzt muss auch der Ausbau ganztägiger Schulformen Priorität erhalten. Gerade für junge Menschen aus schwierigen Verhältnissen ist dieses Angebot wichtig, um Startnachteile auszugleichen und beim Lernen Unterstützung zu erfahren.
Wie gesagt: All diese Vorschläge liegen schon lange auf dem Tisch. Die Politik müsste sie praktisch nur konkretisieren und umsetzen.
Gastkommentar von Carmen Treml im “Kurier” (7.6.2025).
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