Österreich ist Opfer eines wahren Teilzeittsunamis geworden – denn Arbeitswillige werden vom Staat abgestraft. Das Steuersystem muss leistungsfreundlicher werden.
Österreich steht das dritte Jahr mit einer schrumpfenden Wirtschaftsleistung ins Haus – und niemanden scheint es zu interessieren. Warum? Weil unsere soziale Marktwirtschaft jede Unbill von den Menschen fernhält: Die Löhne steigen automatisch mit der Inflationsrate – und schon ist die Teuerung für die Beschäftigten weggezaubert. Einen derartigen Luxus kennen Arbeitnehmer aus anderen Ländern nur vom Hörensagen. Wer sich jetzt fragen sollte, warum gerade Österreich Opfer eines wahren Teilzeittsunamis geworden ist, muss nur auf die Reallöhne schauen: Die um die Inflation bereinigten Arbeitseinkommen steigen heuer nur noch in Dänemark stärker als in Österreich – die Bevölkerung kann es sich leisten, weniger zu arbeiten.
Hinzu kommt: Der Staat straft unbelehrbare Leistungswillige gnadenlos ab. Denn wer seine Arbeitszeit von 20 auf 40 Stunden um 100 Prozent erhöht, bekommt nur um 68 Prozent mehr netto. Das ist einer der niedrigsten Werte in der industrialisierten Welt.
Wer seine Arbeit aber um 50 Prozent verringert, verliert nur 40 Prozent seines Einkommens. Die Botschaft ist angekommen, würde ich meinen.
So kann das nicht weitergehen. Schon bald wird das Land rund 900.000 Pensionistinnen und Pensionisten mehr haben, aber um über 260.000 Erwerbstätige weniger. Wenn die immer weniger werdenden Jungen auch noch immer weniger arbeiten, fliegt uns der Wohlfahrtsstaat finanziell um die Ohren.
Das wiederum bedeutet: Wir müssen wieder mehr „hackeln“. Das geht nur mit einem leistungsfreundlichen Steuersystem. Etwa mit einer Entlastung ab der Mitte der Einkommen. Also dort, wo sich die Vollzeit abspielt. Oder mit einer Flat-Tax bis zur Höchstbeitragsgrundlage (6060 Euro brutto im Monat), erst danach wird dann progressiv besteuert. Oder mit einer Besteuerung nach Stunden – jede Variante wäre ein großer Fortschritt.
Gastkommentar von Franz Schellhorn für die “Kleine Zeitung” (16.11.2024)
Nach heftiger Kritik an der 4,2-Prozent-Gehaltserhöhung für Kammermitarbeiter ruderte die Kammerführung zurück: Die Erhöhung bleibt, aber sie kommt um sechs Monate später.
(Über) 100 Jahre Interventionsspirale im österreichischen Wohnungsmarkt
Die Mietpreisbremse für den freien Markt wird kommen. Und mit ihr eine ganze Reihe an unbeabsichtigten Nebenwirkungen. In Österreich haben wir über 100 Jahre Erfahrung mit Mietpreiseingriffen. Nur gelernt haben wir nichts daraus.
Nein – zumindest nicht bei den Bestandsmieten. In Österreich sind die meisten Mietverträge an den Verbraucherpreisindex (VPI) gekoppelt. Diese Wertsicherungsklauseln sorgen dafür, dass sich die Mieten parallel zur Inflation entwickeln – aber sie können ihr nicht davonlaufen. Selbst im freien Mietmarkt passen sich Bestandsmieten in aller Reg
Die Mietkostenbelastung österreichischer Haushalte hat sich über die vergangenen Jahre kaum verändert, wie eine Grafik der Agenda Austria zeigt. Trotz hoher Inflation und steigender Preise in vielen Lebensbereichen bleibt der Anteil der Miete am verfügbaren Einkommen stabil bei rund 23 Prozent. Seit Beginn der Inflationskrise 2022 ist dieser We
Auf den ersten Blick klingt die neue Mietpreisbremse harmlos: Steigt die Inflation über drei Prozent, dürfen Mieten künftig nicht mehr voll an die Teuerung angepasst werden – sondern um maximal drei Prozent plus halbe Restinflation. Seit 1990 wäre das lediglich sieben Mal zum Tragen gekommen. Doch der entscheidende Punkt ist nicht nur, wie of
Die Zahl der Baubewilligungen für neue Wohnungen in Österreich ist seit der Zinswende 2023 massiv zurückgegangen. Wo zuvor regelmäßig mehr als 15.000 Wohnungen pro Quartal genehmigt wurden, sind es zuletzt oft unter 10.000. Der Rückgang ist damit der stärkste seit über einem Jahrzehnt.
Gegründet um das Land in wirtschaftlichen und gesellschaftspolitischen Belangen zu öffnen und neue Antworten auf die großen Herausforderungen zu liefern.
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