Ein Think tank für Österreich
- 11.08.2013
- Lesezeit ca. 5 min
Beliebte wirtschaftspolitische Mythen im Stresstest
Index
- Vorwort
- Mythos: Der Staat wird kaputtgespart und der Sozialstaat der Wirtschaft geopfert.
- Mythos: Die Schere zwischen Arm und Reich öffnet sich. Mehr Umverteilung behebt diese Ungerechtigkeit.
- Mythos: Die Wirtschaft schwächelt – deshalb braucht es höhere Löhne.
- Mythos: Föderalismus ist ineffizient und teuer.
- Mythos: Die Globalisierung bedroht unsere Gesellschaft und Arbeitsplätze.
- Mythos: Wirtschaftswachstum zerstört unseren Planeten und hilft nur den Reichen.
- Mythos: Die Banken müssen endlich streng reguliert werden, damit sie der Wirtschaft nicht mehr schaden.
- » Ein Think tank für Österreich
- Download PDF
M. K. Wien
Was in vielen westlichen Staaten Normalfall, ja Voraussetzung für Glaubwürdigkeit ist, das kommt in Österreich fast einer Revolution gleich: ein von Financiers und/bzw. Interessenvertretungen völlig unabhängiger Think tank. Deshalb hat sich die in statu nascendi befindliche Agenda Austria auch die Avenir Suisse zum Vorbild genommen, hat das Modell unter tätiger Mithilfe von Avenir-Direktor Gerhard Schwarz quasi „austrifiziert“. Wie das Vorbild ist die Agenda Austria konsequent marktwirtschaftlich orientiert, will mit Studien, Analysen und Denkanstößen Wege aufzeigen, wie der Wohlstand des Landes mit einfachen Korrekturen abgesichert und das Streben der Individuen nach individuellem Glück gefördert werden kann.
Schwierigere Ausgangsposition
Allerdings sind sich die Initiatoren der Agenda Austria darüber im Klaren, dass die Ausgangsposition schwieriger ist als in der Schweiz. Was bei der Positionierung beginnt; sich in Österreich als „liberaler“ Think tank zu bezeichnen, ist nämlich doppelt gefährlich: Entweder werden – im politischen Sinn – aufgrund der herkömmlichen „Lautverschiebung“ linksliberale Erwartungen geweckt, oder es würde in der weitverbreiteten wirtschaftlichen (Fehl-)Interpretation die Agenda Austria als Ausläufer des Manchester-Liberalismus gedeutet. In Österreich stehen fast alle wesentlichen Institute in Abhängigkeit entweder von Sozialpartnern oder von parteinahen Organisationen. Weshalb sich zu viele Studien und Analysen so lesen, als ob sie mit der Sozialpartner-Schere im Kopf verfasst worden wären.
Neue Denkfabrik
Die neue Denkfabrik wird ausschließlich von Unternehmen und Privatpersonen finanziert, die Financiers haben keinerlei Einfluss auf Studien und Publikationen. Die wissenschaftliche Qualifikation wird von einem Beirat überwacht, der vom renommierten deutschen Ökonomen Karl-Heinz Paqué geführt wird.
Die operative Leitung der Agenda Austria wird in Händen von Franz Schellhorn liegen, dem langjährigen Chef der Wirtschaftsredaktion und stellvertretenden Chefredakteur der Tageszeitung Die Presse. Schellhorn zählt zu den wenigen Publizisten im Lande, die konsequent die Folgen der schleichenden Verstaatlichung und des Zusammenspiels von Parteien und ständestaatlich organisierten Kammern aufzeigen, die das Leben der Österreicher vom Kindergarten bis zur Frühpension vorrangig zur Sicherung des eigenen Machterhaltes lenken (wollen).
„Im Sozialismus sind Regimekritiker eingesperrt worden, im Kapitalismus lehren sie an der Uni.”
Harald Martenstein, Tagesspiegel, 26. April 2009
Mehr interessante Themen
Bildungskarenz: Ich bin dann mal weg!
Die Bildungskarenz war eine gute Idee, erfüllt aber nicht die von der Politik gesetzten Ziele – und wird immer teurer. An einer grundlegenden Reform führt kein Weg vorbei.
Die Schuldenbombe tickt: Wird Österreich das neue Italien?
Mehr als ein Jahrzehnt lang konnten sich Staaten kostenlos verschulden, die Zinsen lagen praktisch bei null. Damit sollten den Staaten Zeit erkauft werden, sich nach der Finanzkrise zu modernisieren. Statt diese Zeit aber für Reformen zu nutzen, wurde das vermeintliche Gratisgeld mit beiden Händen ausgegeben. Österreich muss seinen Ausgabenrausc
Was die Preise in Österreich so aufbläht
Die Inflation in Österreich hält sich hartnäckig. Fast acht Prozent waren es im Jahr 2023. Für das Jahr 2024 werden vier Prozent vorhergesagt. Während viele andere Länder schon aufatmen können, ist die Inflationskrise für uns also noch nicht vorbei. Warum tut sich gerade Österreich so schwer? Wir prüfen drei Thesen.
Balken, Torten, Kurven Zweitausenddreiundzwanzig
Die Zeit der Lockdowns und Ausgangssperren war vorbei, die Wirtschaft zeigte sich nach den verheerenden Corona-Jahren in bester Laune, nur die hohe Teuerung hat uns die gute Stimmung verdorben (vom Finanzminister einmal abgesehen – der freute sich).
E-Government: „Hobn’S kan Ausweis?“
Die öffentliche Verwaltung soll digitalisiert werden. Das verspricht die Politik seit Jahren. Diverse Angebote gibt es bereits, doch der große Durchbruch wollte bisher nicht gelingen. Das liegt nicht nur an der Regierung. Auch die Bürger müssten, im eigenen Interesse, etwas mehr Bereitschaft zur Veränderung aufbringen.
Budget 2024: Das Land des immerwährenden Defizits
Eigentlich müsste Magnus Brunner (ÖVP) der glücklichste Finanzminister der Zweiten Republik sein. War die erste Budgetrede noch von der Corona-Krise und den damit einhergehenden Hilfspaketen geprägt, dominiert mittlerweile die Teuerung. Was für die privaten Haushalte für wenig Begeisterung sorgt, füllt die Staatskassen im Rekordtempo. Ohne Z