Viktor Mayer-Schönberger: Ist Geld ein Auslaufmodell?
- 11.12.2017
- Lesezeit ca. 1 min
Mitschnitt
Ja, meint Oxford-Professor Viktor Mayer-Schönberger, der am 11. Dezember Gast in der Agenda Austria war. Seiner Meinung nach werden Daten die harte Währung der Zukunft sein.
Nicht nur hochrangige Vertreter der Europäischen Union ziehen den Vordenker in Sachen Digitalisierung gerne zu Rate, auch beim heurigen G7-Treffen erklärte Viktor Mayer-Schönberger den Spitzenvertretern der wichtigsten Industrienationen, was auf sie zukommen wird.
In seinem neuen Buch „Das Digital“ erklärt er die Dynamik der digitalen Wirtschaft in ihrer Gesamtheit – ähnlich wie dies Karl Marx mit seinem Werk „Das Kapital“ für den Industrie- und Finanzkapitalismus anstrebte. Dabei gibt Mayer-Schönberger Einblick, wie wir mit Daten den Markt neu erfinden können und zeichnet ein facettenreiches Bild: Märkte, Unternehmen, Arbeitswelten, Berufswege, Konsumverhalten – all das wird dramatische Änderungen erfahren. Und wie immer bleibt die Herausforderung: Welche Regeln geben wir uns in der neuen Digitalökonomie?
Im Anschluss an seinen Vortrag stand Viktor Mayer-Schönberger für eine Diskussion zur Verfügung:
Mehr interessante Themen
E-Government: „Hobn’S kan Ausweis?“
Die öffentliche Verwaltung soll digitalisiert werden. Das verspricht die Politik seit Jahren. Diverse Angebote gibt es bereits, doch der große Durchbruch wollte bisher nicht gelingen. Das liegt nicht nur an der Regierung. Auch die Bürger müssten, im eigenen Interesse, etwas mehr Bereitschaft zur Veränderung aufbringen.
Breitbandanschlüsse in Österreich
Laut Eurostat verfügen zwar 91 Prozent der heimischen Haushalte über einen Breitbandanschluss – das ist immerhin europäisches Mittelfeld. Doch beim Global Speedtest fallen wir immer weiter zurück und sind inzwischen in den 60er-Rängen angekommen, noch hinter Russland.
Digitale Technologien und öffentliche Dienstleistungen
Wichtigste Voraussetzung für eine funktionierende digitale Verwaltung ist Vertrauen. Die Esten vertrauten der Regierung ihre Daten an, weil sie in Echtzeit nachvollziehen konnten, was damit passierte. In Skandinavien verließen sich die Menschen früh auf die digitale Kommunikation mit den Behörden, weil sie ihrer Bank ja auch vertrauten.
e-IDs in Österreich
Dreh- und Angelpunkt von E-Government ist eine digitale Identität. In Österreich wäre das im Idealfall die ID-Austria. Haben Sie nicht? Dann gehören Sie zur übergroßen Mehrheit im Land.
Bitcoin: Das Gold des 21. Jahrhunderts
Bitcoin geht durch die Decke. Die Kryptowährung braucht keine Zentralbank, keine Regierung und ist viel schneller als jede Überweisung. Bitcoin gehört die Zukunft – insofern nicht der Staat einschreitet.
Wie Tech-Firmen die Börsenwelt dominieren
Gerade in der Corona-Pandemie zeigt sich, wie wertvoll Amazon, Facebook & Co. geworden sind. Die Pandemie hat die Marktpositionen der größten Branchenunternehmen der Welt gestärkt.