Ja, meint Oxford-Professor Viktor Mayer-Schönberger, der am 11. Dezember Gast in der Agenda Austria war. Seiner Meinung nach werden Daten die harte Währung der Zukunft sein.
Nicht nur hochrangige Vertreter der Europäischen Union ziehen den Vordenker in Sachen Digitalisierung gerne zu Rate, auch beim heurigen G7-Treffen erklärte Viktor Mayer-Schönberger den Spitzenvertretern der wichtigsten Industrienationen, was auf sie zukommen wird.
In seinem neuen Buch „Das Digital“ erklärt er die Dynamik der digitalen Wirtschaft in ihrer Gesamtheit – ähnlich wie dies Karl Marx mit seinem Werk „Das Kapital“ für den Industrie- und Finanzkapitalismus anstrebte. Dabei gibt Mayer-Schönberger Einblick, wie wir mit Daten den Markt neu erfinden können und zeichnet ein facettenreiches Bild: Märkte, Unternehmen, Arbeitswelten, Berufswege, Konsumverhalten – all das wird dramatische Änderungen erfahren. Und wie immer bleibt die Herausforderung: Welche Regeln geben wir uns in der neuen Digitalökonomie?
Im Anschluss an seinen Vortrag stand Viktor Mayer-Schönberger für eine Diskussion zur Verfügung:
Die öffentliche Verwaltung soll digitalisiert werden. Das verspricht die Politik seit Jahren. Diverse Angebote gibt es bereits, doch der große Durchbruch wollte bisher nicht gelingen. Das liegt nicht nur an der Regierung. Auch die Bürger müssten, im eigenen Interesse, etwas mehr Bereitschaft zur Veränderung aufbringen.
Laut Eurostat verfügen zwar 91 Prozent der heimischen Haushalte über einen Breitbandanschluss – das ist immerhin europäisches Mittelfeld. Doch beim Global Speedtest fallen wir immer weiter zurück und sind inzwischen in den 60er-Rängen angekommen, noch hinter Russland.
Wichtigste Voraussetzung für eine funktionierende digitale Verwaltung ist Vertrauen. Die Esten vertrauten der Regierung ihre Daten an, weil sie in Echtzeit nachvollziehen konnten, was damit passierte. In Skandinavien verließen sich die Menschen früh auf die digitale Kommunikation mit den Behörden, weil sie ihrer Bank ja auch vertrauten.
Im EU-Vergleich sieht Österreich nicht unbedingt vorteilhaft aus. Rund fünf Prozent der Bürger haben im letzten Jahr Formulare nicht online abgegeben, weil ihnen die nötige elektronische Signatur fehlte; nur in Slowenien waren es mehr. Fast vier Prozent haben auf einen digitalen Behördengang verzichtet, weil sie vom Schutz ihrer Daten nicht ü
Dreh- und Angelpunkt von E-Government ist eine digitale Identität. In Österreich wäre das im Idealfall die ID-Austria. Haben Sie nicht? Dann gehören Sie zur übergroßen Mehrheit im Land.
Internationale Rankings weisen die öffentliche Verwaltung in Österreich meist als zumindest durchschnittlich aus. Der Abstand zum absoluten Spitzenfeld ist jedoch groß. Im wichtigen Digital Economy and Society Index (DESI) landete Österreich 2022 auf Platz 10.
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