Wie schnell sich der Staat die Steuersenkung zurückholt
DownloadIm Rennen gegen die Inflation sind die Steuerzahler im Nachteil, solange die kalte Progression ihr Unwesen treiben kann. Sie entsteht, weil der Staat die Beträge, ab denen die jeweiligen Steuersätze greifen, nicht an die Inflation anpasst. Dasselbe gilt für die Absetzbeträge. Auf diese Art und Weise besteuert der Staat die Inflation. Sehr zur Freude des Finanzministers, sehr zum Missfallen der Steuerzahler. Bereits im Jahr 2024 werden die Entlastungen durch die kalte Progression wieder zunichte gemacht, wie Berechnungen der Agenda Austria zeigen.
Ab Juli 2022 werden laut türkis-grüner Regierung die Steuersätze der zweiten und dritten Tarifstufe schrittweise gesenkt. Wie in der Grafik zu sehen ist, können damit aber kaum die zwischen 2016 (Zeitpunkt der letzten Tarifreform) und 2024 angefallenen Kosten der kalten Progression ausgeglichen werden. Die Senkung der Krankenversicherungsbeiträge bringt eine zusätzliche Entlastung in Höhe von knapp drei Milliarden Euro, die Erhöhung des Familienbonus bringt laut Schätzungen des Finanzministeriums rund acht Milliarden Euro.
- Themen: Balken Torten Kurven 2021, Budgetanalyse: Wo bleiben die Strukturreformen?, Kalte Progression, Steuerreform
- Datum: 05. Oktober 2021