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Die öffentlichen Ausgaben für die Universitäten haben sich in nur 15 Jahren verdoppelt. In Puncto Mitteleinsatz kann Österreich mit anderen Ländern mithalten – beim Output hinkt das Land allerdings hinterher.
In Österreich ist immer wieder zu hören, dass für die Bildung zu wenig Geld vorhanden sei. Sieht man sich die Entwicklung der staatlichen Bildungsausgaben über einen längeren Zeitraum an, zeigt sich, dass das Bild von der finanziell ausgehungerten Bildung nicht der Wirklichkeit entspricht.
Auf allen Bildungsstufen sind die Etats deutlich stärker als die allgemeinen Preise gestiegen, besonders kräftige Steigerungen verzeichneten die österreichischen Universitäten. Die staatlichen Ausgaben für die Universitäten sind von knapp zwei Mrd. Euro im Jahr 2000 auf über vier Mrd. Euro für das Jahr 2015 angestiegen (aktuellste Zahlen). Also eine nominelle Verdopplung des Budgets in 15 Jahren. Im selben Zeitraum lag die Teuerungsrate bei 34 Prozent, sodass die reale Steigerung für die Universitäten bis 2015 bei knapp 55 Prozent liegt.
Damit haben die Universitäten alle anderen Bildungseinrichtungen wie die allgemeinbildenden und die berufsbildenden Höheren Schulen (Gymnasien, HAK, HTL), vor allem aber die Pflichtschulen (Volksschulen, Hauptschulen, Neue Mittelschulen) weit hinter sich gelassen, wie aus unserer Grafik klar zu sehen ist. Eine bemerkenswerte Entwicklung, während in weiten Teilen der Öffentlichkeit die Meinung vorherrscht, die österreichischen Universitäten seien immer noch krass unterfinanziert.
Auch im internationalen Vergleich kann sich die Verbesserung der öffentlichen Finanzierung der österreichischen Universitäten sehen lassen. Wie eine Studie der European University Association (EUA) von letztem Dezember aufzeigte, zählt Österreich zusammen mit Schweden und Norwegen zu den sogenannten „Frontrunner“-Staaten. Das sind jene Staaten, in denen die Unibudgets schneller steigen als die allgemeine Wirtschaftsleistung (BIP) und in denen sich die Betreuungsverhältnisse an den Universitäten trotz steigender Studentenzahlen nicht verschlechtern.
Insgesamt also eine erfreuliche Entwicklung. Nur sollten sich die österreichischen Universitäten nicht mit einer Steigerung des Inputs – an Finanzmitteln – begnügen. Auch der Output – an Forschungsleistungen und Ausbildungsqualität – sollte sich an den internationalen Mitbewerbern orientieren. Das ist allerdings nicht der Fall.
So hat der Rechnungshof bei seiner letzten Überprüfung der Forschungsfinanzierung im Jahr 2016 festgestellt, dass die Bundesregierung sich zwar ambitionierte Ziele bezüglich der jährlichen Steigerung der Forschungsquoten gesetzt hat. Die Forschungsquote aber weder ein geeigneter noch ein aussagekräftiger Indikator für die Wirksamkeit der Forschungsförderung sei. Es handelt sich dabei um eine reine Input-Größe.
Sieht man sich die Ergebnisse im europäischen Vergleich an, ergibt sich ein weniger erfreuliches Bild. So ist Österreich in der Gesamtwertung des von der EU veröffentlichten „Innovation Union Scoreboard“ vom achten Platz im Jahr 2009 auf den aktuell neunten Platz im Ranking zurückgefallen. Und das trotz erheblicher Steigerung der Forschungsausgaben. Nach wie vor gehört Österreich damit nicht zur Gruppe der „Innovation Leaders“, die von der Schweiz, Schweden und Dänemark angeführt wird. Allesamt Staaten mit ähnlich hohen Forschungsquoten wie Österreich.
Auch bezüglich der internationalen Universitätsrankings sieht es nicht wirklich gut aus: Am Beispiel des Times Higher Education Rankings zeigt sich, dass viele Länder, mit denen sich Österreich gerne vergleicht, wesentlich besser positioniert sind. So haben die Schweiz, die Niederlande, Dänemark oder Schweden jeweils eine oder mehrere Universitäten unter den Top 100 Universitäten weltweit. Für Österreich scheint lediglich die Universität Wien unter den Top 200 Universitäten auf Platz 165 auf. Die meisten anderen liegen jedoch weit abgeschlagen noch hinter der Gruppe der Top 1000 in einem Bereich, der nicht mehr gewertet wird.
Österreichs Bildungsdiskussion sollte sich in Zukunft nicht mehr ausschließlich um die Frage drehen, wie „mehr Geld“ bereitzustellen wäre. Sondern wie mit den reichlich vorhandenen Mitteln bessere Ergebnisse zu erzielen sind.
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