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Die Pandemie hat unser Schulsystem vor gewaltige Herausforderungen gestellt. In einer ersten Bilanz zeichnet die renommierte Bildungsforscherin Christiane Spiel ein durchwachsenes Bild. In mehreren Erhebungen hat sie die Auswirkungen der Lockdown-Phasen auf Schüler, Lehrer und Eltern untersucht: „Am Anfang hat es alle furchtbar getroffen: Wie strukturiere ich meinen Tag? Wie teile ich den Stoff ein? Wie kann ich Fragen stellen? Aber die große Mehrheit der Schüler sagt, dass sie sich mit der Zeit arrangiert haben und auch besser gelernt haben, mit den digitalen Hilfsmitteln umzugehen“, erzählt Spiel im Podcast-Gespräch über Bildung, Schule und Pandemie. Was sind die Auswirkungen? Und wie kann es jetzt weitergehen?
Erstaunlich: Im Schnitt haben die befragten Schüler schon im zweiten Lockdown bis zu sieben Stunden täglich ins Lernen investiert. „Also schon wirklich viel“, sagt Spiel, die das Feld der Bildungspsychologie begründet hat. Die durchaus positiven Ergebnisse ihrer Studien muss man aber mit einer Einschränkung betrachten: „Wir müssen davon ausgehen, dass die Verlierer der Pandemie nur gering vertreten sind, weil sie gar nicht erst teilgenommen haben. Wir wissen aber aus vielen Berichten der Lehrpersonen: Es gibt eine Gruppe, die aus dem Lernen herausgefallen ist. Und das sind diejenigen, denen es vorher auch nicht so gut gegangen ist.“
Die Bilanz der Uni-Professorin fällt daher ernüchternd aus: „Man muss einfach sagen: Das österreichische Bildungssystem hat es schon vor der Pandemie nicht geschafft, Chancengerechtigkeit herzustellen. Das ist bekannt, das wissen wir. Und in der Pandemie hat sich das verstärkt. Wenn die Eltern zum Beispiel gar nicht Deutsch können, werden sie den Kindern auch weniger geholfen haben. Die Pandemie hat alle Problemfelder aufgedeckt und die Heterogenität nochmal vergrößert.“
Was jetzt zu tun ist? „Diese Kinder wieder zurückzuholen, das ist enorm schwer. Oft sagen die: Lernen ist blöd, Schule ist blöd, ich brauche das nicht. Denen muss man jetzt erst recht zeigen: Du kannst es schaffen!“
Um die Lücken zu füllen, die die Lockdowns und das Home Schooling in die Lernbiografien vieler Kinder gerissen haben, müsse man auf individueller Ebene ansetzen, sagt Spiel. „Die Schule hat die Herausforderung als Gesamtsystem gut gemeistert. Man muss auch die Dinge sehen, die gut gelaufen sind. Aber wir müssen jetzt den Sommer nutzen, um uns auf den Herbst vorzubereiten. Wir müssen die Erfahrungen aufbereiten und diejenigen unterstützen, die Probleme haben.“
Und dann geht es um die ganz großen Themen. Um die Frage, was Schule im 21. Jahrhundert leisten soll, wie Eltern und Lehrer sich verhalten müssen, wie der Lehrplan aussieht für eine digitale, globale Welt. „In einer Welt, die so komplex ist, brauchen wir Menschen mit unterschiedlichen Kompetenzen, die hinausgehen und Selbsvertrauen haben. Die Schule sollte nicht nach Fehlern suchen – sondern nach Stärken. Wir können es uns als Gesellschaft nicht leisten, so viele aus dem Schulsystem zu entlassen, die eigentlich nicht fähig sind, eine Ausbildung oder einen Job zu bekommen.“
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Zur Person: Christiane Spiel gilt als Begründerin der Bildungspsychologie und Trägerin vieler Preise und Auszeichnungen. Sie ist Universitätsprofessorin für Bildungspsychologie und Evaluation am Institut für Psychologie der Entwicklung und Bildung an der Universität Wien. Ihre Forschungsschwerpunkte: Lebenslanges Lernen, Selbstorganisation, Bildungsmotivation, Lernen mit digitalen Medien, Gewaltprävention, Integration in multikulturellen Schulen und Geschlechtsstereotype in der Bildungssozialisation.
Warum Österreichs Schüler so wenig über Wirtschaft wissen. Und warum das nicht gut ist.
Was ist ein Markt? Wie bilden sich Preise? Was ist der Unterschied zwischen Umsatz und Gewinn? Viele Österreicher wissen das nicht; die Welt der Ökonomie ist ihnen ein Rätsel und deshalb oft auch unheimlich. Ein Schulfach Wirtschaft würde diese Defizite schon bei den Jüngsten beheben – und eine Menge Irrtümer aus der Welt schaffen.
Österreich profitiert seit Jahrzehnten von einem Wirtschaftssystem, das ziemlich viele Menschen im Land für böse und ungerecht halten: dem Kapitalismus.
Die beliebteste Anlageform der Österreicher ist nach wie vor das Sparbuch.
Kinder und junge Erwachsene fühlen sich in wirtschaftlichen Fragen schlecht oder gar nicht informiert.
Ein großer Teil der verbleibenden Lücke beim Gender Pay Gap ist historisch gewachsen und lässt sich durch Einkommensunterschiede zwischen den verschiedenen Branchen oder auch zwischen einzelnen Berufen erklären.
Dieses muss aber nicht durch neue Steuereinnahmen aufgetrieben werden, sondern könnte durch eine Umstrukturierung der Bildungsausgaben frei werden. Hierzulande wird für die frühen Phasen der Bildungskarriere – im Verhältnis zu fortgeschrittenen Ausbildungsstufen – wenig Geld ausgegeben. Länder wie Dänemark, Schweden oder Estland investier
Gegründet um das Land in wirtschaftlichen und gesellschaftspolitischen Belangen zu öffnen und neue Antworten auf die großen Herausforderungen zu liefern.
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