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Der Ökonom Hanno Lorenz meint, dass die habituelle Abneigung der Österreicher gegenüber dem Kapitalmarkt mit schuld daran ist, dass des dem Land in der Krise an Geld fehlt.
Dass die Österreicher keine große Liebe zum Kapitalmarkt haben, ist allgegenwärtig. Nur fünf Prozent der Bürger dieses Landes halten Aktien zur Geldanlage, 8,5 Prozent haben sich in Investmentfonds eingekauft. Hingegen trägt fast jeder Österreicher sein Geld aufs Sparbuch. In den heutigen Zeiten müssen daher nicht nur die Sparer vergeblich nach Erträgen ihres Geldes suchen, auch für Unternehmen ist es schwierig, Investitionen durch Eigenkapital zu finanzieren. Kommt dann noch wie jetzt eine Krise, führt die Fremdkapitalfinanzierung schnell in die Überschuldung.
Die Zurückhaltung der breiten Bevölkerung an den Kapitalmärkten ist wenig überraschend. Die Grundbildung im Finanzbereich wird kaum an den Schulen gelehrt, ums Finanzwissen ist es schlecht bestellt. Die jahrelange politische Hetzkampagne gegen den Kapitalmarkt fällt im risikoscheuen Österreich auf fruchtbaren Boden. Wer sein Geld gewinnbringend anlegt, beutet entweder die Schwächeren aus oder ist ein verantwortungsloser Spekulant.
Und so erinnern die hiesigen Start-up-Finanzierungsrunden nicht
an das amerikanische Silicon Valley, sondern mehr an das chinesische Shanghai Valley – nur mit deutlich kleineren Geldbörsen. Die Heuschrecken, die mit der Begierde in hochriskante Unternehmen in der Hoffnung auf hohe Renditen investieren, sind in Österreich staatliche Stellen.
Kurzfristig braucht es für die Unternehmen die Möglichkeit, durch längere Durchrechnungszeiträume für Gewinne und Verluste ihr Eigenkapital wieder auf Vorkrisenniveau zu heben. Auch Investitionen sollten gefördert werden, um stärker aus der Krise herauszuwachsen.
Wer aber von einem österreichischen Google, Amazon oder Zoom träumt, der muss langfristig auch die finanziellen Bedingungen schaffen, dass diese Unternehmen entstehen, überleben und wachsen können. Wer sich wünscht, dass Aufsichtsratsposten nicht nach Parteibuch vergeben werden, der muss sich für mehr privates Eigenkapital im Lande einsetzen. Das Geld ist vorhanden, jetzt gilt es dieses auch produktiv zu nutzen.
Kommentar von Hanno Lorenz in der „Kleinen Zeitung“ (17.06.2020)
Wir haben Federico Sturzenegger getroffen – den Mann hinter Argentiniens radikalem Reformkurs.
Während die Stadt Wien ihre Gebühren und Abgaben erhöht, sich eine Sonderdividende ihres Energieanbieters gönnt und die staatlichen Netzbetreiber satte Preisaufschläge verlangen, macht die Politik den privaten Sektor für die hohe Inflation verantwortlich.
Ab 2026 erhöht die Stadt Wien den Wohnbauförderungsbeitrag von derzeit 0,5 auf 0,75 Prozent des Bruttolohns, was Arbeitnehmer und Arbeitgeber gleichermaßen betrifft und rund 190 Millionen Euro zusätzlich ins Stadtbudget bringen soll.
Hohe Inflationsraten sind Gift für Gesellschaft und Wirtschaft. Genau deswegen hat die Agenda Austria schon im März 2021 davor gewarnt: „Wenn die globale Wirtschaft sich erholt, werden die Preise steigen.“
Großes braut sich in der Dreierkoalition zusammen. Seit Monaten feilt sie Tag und Nacht an ihrer Industriestrategie.
Österreichs Schüler wissen viel zu wenig über Wirtschaft. Dafür jede Menge über linke Ideologien. Umgekehrt wäre besser.
Gegründet um das Land in wirtschaftlichen und gesellschaftspolitischen Belangen zu öffnen und neue Antworten auf die großen Herausforderungen zu liefern.
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